Der Tod und der Frühling

Roman

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»La mort i la primavera ist sehr schön. Furchtbar poetisch und furchtbar düster ... Es wird ein Roman über die Liebe und die totale Einsamkeit sein.« So schreibt Mercè Rodoreda in einem Brief an ihren Verleger. Die Katalanin schafft es zu Lebzeiten nicht mehr, eine endgültige Fassung des Romans zum Druck freizugeben. Drei Jahre nach ihrem Tod, 1986, erscheint der vorliegende Text aus ihrem Nachlaß.
Der Roman ist Fragment, manchmal kantig wie ein unbehauener Stein, doch machen ihn gerade seine Brüche durchlässig für eine ganz eigene Art von Poesie. Die Ungeheuerlichkeit des Erzählten, die Drastik der Handlung und der Bilder bannen den Leser mit jedem Satz. Erzählt wird aus der Perspektive eines Jungen, der Dinge beobachtet, die er - in kindlicher Unwissenheit, aber doch bereits beseelt von einem gewissen inneren Schmerz - nur beschreibend wiedergibt, aber nicht versteht.
Und so ist viel von Gewalt die Rede, vom Leben, vom Schmerz und vom Sterben, von der ungeheuren Kraft
der Natur, des Flusses, der Jahreszeiten. Aber auch von der Gewalt, die sich die Menschen in jenem namenlosen Dorf äußerlich wie innerlich selbst antun. Von der Macht des Aberglaubens und von überkommenen und dennoch ganz subtilen Foltermethoden.
Doch irgendwann durchzieht diese archaische Dorfgemeinde am Fuß des gespaltenen Berges ein Bruch. Es beginnt damit, daß der Herr sich den alten Sterbe-Bräuchen widersetzt. Sein Wunsch nach einem würdevollen Tod stößt auf die massive Gegenwehr derjenigen Kräfte im Dorf, die auf ihrer schaulustigen und lustvollen Tradition des Tötens beharren, längst stehen der Zementmann und der Schmied als rituelle Meister des Todes bereit.
Der Tod und der Frühling ist die Geschichte einer Initiation. Mit allen Etappen einer archaischen, ja einer archetypischen Geschichte vom Inzest bis zum Kindstod. Und ist doch kein Mythos, kein verklärendes Märchen, vielmehr eine brachial-realistische Parabel über die einfachsten, elementaren und zugleich schwier
igsten Dinge im Leben: den Tod und die Liebe.

Rodoreda, MercèMercè Rodoreda, die bedeutendste Schriftstellerin der modernen katalanischen Literatur, wurde 1908 in Barcelona geboren. Ihre ersten Bücher erschienen bereits in den dreißiger Jahren, darunter der mit dem Preis Crexells ausgezeichnete Roman, Aloma (1938, dt. Aloma 1991). Dann begann ein fast zwanzigjähriges Schweigen: Mercè Rodoreda ging, wie viele republikanische Katalanen, ins Exil nach Paris, bis sie vor den deutschen Truppen in den unbesetzten Teil Frankreichs floh und schließlich nach Genf zog, wo sie als Übersetzerin für die Unesco arbeitete und wieder zu schreiben begann. Hier entstanden die Romane, die sie berühmt machten: La plaça del Diamant (1962, dt. Auf der Plaça del Diamant 1978) und Mirall trencat (1974, dt. Der zerbrochene Spiegel, 2000). Die Erfahrung des Krieges und besonders des Exils durchzieht thematisch das Werk Mercè Rodoredas. Gegenüber dem Realismus ihrer früheren Bücher bewegen sich die Figuren ihrer letzten Romane und Erzählungen in einer
eher phantastischen Welt, und die Sprache gewinnt an metaphorischem Reichtum. Mercè Rodoreda starb 1983 in Girona.

»Rodoredas Romane betören durch Atmosphäre und Sinnlichkeit.« Gabriel García Márquez
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