Der Ptolemäer (Cotta's Bibliothek der Moderne, Bd. 72)

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»Der 'Ptolemäer' ist ein Gedanken- und Problemmassiv aktuellsten Charakters. Alles zusammen ist es reine Kunst - ohne Rücksicht darauf, welche Konsequenzen sich daraus ergeben ... Ich kann anständigerweise keinem Verleger zureden, sich dafür zu interessieren, die Sachen würden sehr starken Widerspruch finden und als unzeitgemäß angesehen werden. Die mir so wohlbekannten Angriffe gegen meinen Ästhetizismus, Esoterismus, Asozialismus würden wieder beginnen.«
So schrieb Benn im Sommer 1948 an den Verleger Max Niedermayer, der diesen Band im Jahr darauf erstmals herausbrachte.
Der Widerspruch blieb hinter Benns Erwartungen zurück, der Stil schien seine Gedanken unangreifbar zu machen. Die drei Prosastücke »Weinbaus Wolf«, »Roman des Phänotyp« und »Der Ptolemäer«, in den Jahren 1937 bis 1947 geschrieben, sind erzählerische Texte, aber ohne das übliche Erfinden von Figuren, Taten und Beziehungen, »Romane im Sitzen«, erfüllt von Erinnerungen, Beobachtungen, Spekulationen, fast
unwillkürlichen Gedankenschüben eines Intellektuellen, der von den Verfallsprozessen der europäischen Zivilisation fasziniert ist.

Benn, Gottfried
Gottfried Benn, 1886 2. Mai in Mansfeld geboren. 1905-1910 Medizinstudium in der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen in Berlin. Approbation. 1912 Veröffentlichung des ersten Gedichtheftes als Lyrisches Flugblatt: Morgue und andere Gedichte. 1913 Übernimmt die Leitung des Pathologischen Instituts am Städtischen Krankenhaus in der Sophie-Charlottenstraße. 1914 Zieht als Militärarzt ins Feld. Nimmt an den Kämpfen in Belgien teil. 1915-1917 Oberarzt im Militärgouvernement Brüssel. Entlassung aus der Armee. 1917 Die gesammelten Gedichte erscheinen im Verlag der Aktion unter dem Titel: »Fleisch«. Gottfried Benn läßt sich als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Berlin nieder und führt hier seine Praxis bis 1935. 1922 Die Gesammelten Schriften erscheinen im Erich Reiss Verlag in Berlin. 1932 Benn wird Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Abteilung Dichtung. 1933-1934 Vorübergehend im Bannkreis der nationalsozialistischen
Ideologie. 1935 Benn verläßt Berlin und läßt sich als Oberstabsarzt in Hannover reaktivieren. Es erscheinen die Ausgewählten Gedichte, Benns letzte Publikation in der Nazizeit. Schwere Angriffe gegen Benn in »Das Schwarze Korps« und im »Völkischen Beobachter«. 1937-1945 Benn wird nach Berlin versetzt. Tätigkeit im Militärischen Versorgungswesen als Gutachter in Fürsorge- und Rentenfragen. Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer und Schreibverbot. 1943 als Oberarzt nach Landsberg a.d. Warthe. 1945 Rückkehr nach Berlin. 1946-1948 Praxiseröffnung. Veröffentlichungsschwierigkeiten. 1951 Verleihung des Büchner-Preises in Darmstadt durch die Akademie für Sprache und Dichtung. 1953 Benn gibt die ärztliche Praxis auf. 1956 7. Juli. Tod Gottfried Benns in Berlin.
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