Der gewendete Handschuh

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Ronald Pohls Roman "Der gewendete Handschuh" komplettiert mit dem Gedichtband "Signor Mongibello" und mit der Erzahlung "Donna Malerba" (in: "Der Vaghals") eine Trilogie, in deren Zentrum der Atna steht. Zum guten Teil werden die verwickelten Geschichten um Landadlige, Provinzhonoratioren sowie dem aus Norddeutschland zugereisten Fotografen und Brautwerber von Gloeden aus dem letzten Buch wieder aufgenommen, erzahlt nun allerdings in umgestülpter Perspektive: aus der Ich-Position der ehelos gebliebenen Malerba, aus der ihres Vaters bzw. von deren Antipoden.Die Verstrickungen in Hochzeitshandel, Mitgiftjagd, Tochterschacher und "-entsorgung" bleiben ebenso undurchsichtig wie die profitable Teilhabe einiger Akteure am faschistischen Regime. Für ein solches Milieu der Ranke und Verstellung kreiert der Autor eine Sprachform von hochster Ambivalenz: Eine regelrechte Explosion von Metaphern erweist dem "Signor Mongibello" benannten Vulkan seine Reverenz, erlesene Worter und Phrasen früh
erer Epochen bedecken die Erzahlung gleichsam mit einer schwefeligen Nebel-Schicht, und allerorten spreizen Einschübe die wuchernde Syntax auf. Kaum ein Satz bleibt ohne rhetorischen Schmuck: Wo es um Vertuschen und Tauschen geht, entpuppt sich der "uneigentliche" Ausdruck als Herrschaftsinstrument. Ronald Pohl zeigt sich mit seinem Roman "Der gewendete Handschuh" einmal mehr als Meister der augenzwinkernden Umprogrammierung historischer und zeitgenossischer Stilregister.

Ronald Pohl, geboren 1965, lebt in Wien als Autor und Feuilleton-Redakteur der Tageszeitung DER STANDARD.
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