Büffelhaut und Kreatur

Die Zerstörung der Natur und das Mitleiden des Satirikers

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Einer der bewegendsten deutschen Briefe und seine Folgen.Am 23. Mai 1920 findet Karl Kraus in der Wiener »Arbeiter-Zeitung« einen Brief Rosa Luxemburgs aus dem Breslauer Frauengefängnis. Sie beschreibt, wie sie durch die Gitter ihres Zellenfensters beobachtet, dass rumänische Büffel als Zugtiere von Soldaten bis aufs Blut geschlagen und gequält werden. Wenig später druckt er den Brief in der »Fackel« ab.Als eine anonyme Briefschreiberin gegen die »larmoyante Beschreibung« dieses Briefes an Sonitschka Liebknecht protestiert, antwortet Karl Kraus mit einer vehementen Polemik, die Walter Benjamin 1931 ein »Bekenntnis« nennt, »an dem alles erstaunlich« sei; auch »daß man diese stärkste bürgerliche Prosa des Nachkriegs in einem verschollenen Heft der »Fackel« zu suchen habe«.Der »Büffelbrief« und seine Weiterungen werden hier mit einem Nachwort von Friedrich Pfäfflin mitgeteilt - bis hin zu dem Echo, das Rosa Luxemburgs Brief in den späten sechziger Jahren in zwei Gedichten von Paul Ce
lan findet.

Karl Kraus (1874-1936) war als Herausgeber und fast alleiniger Verfasser der »Fackel« einer der meistverehrten und zugleich meistgehassten Kritiker seiner Zeit.
Rosa Luxemburg wurde am 5. März 1871 als Rozalia Luxenburg in Zamosc geboren. Sie war eine einflussreiche deutsche Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und proletarischen Internationalismus. Nachdem der Spartakusaufstand niedergeschlagen worden war wurde sie am 15. Januar 1919 in Berlin erschossen.

»Das alles liegt nun hundert Jahre zurück und ist noch immer nicht aus der Zeit gefallen« (Peter Köhler, junge Welt, 16.03.2022) »Es ist schön, dass dieses Bändchen nun wieder vorliegt.« (Helmut Mayer, FAZ, 23.04.2022) »Texte der Weltliteratur, die völlig zu Recht (...) herausgegriffen und auf eigene Füße gestellt werden. In diesem Zusammenhang von Rezeption, Reaktion und Gegenreaktion bildet sich exemplarisch eine Diskussion um Existenzielles ab« (Bernadette Conrad, Wiener Zeitung extra, 21./22.05.2022) »Die prägnante Auseinandersetzung über einen Brief und seine Rezeption verhandelt menschliche Verrohung und Empathie.« (Jorghi Poll, Buchkultur, Juni 2022)
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