Berichte und Skizzen

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Der fünfte Band der Gesammelten Werke Wolfgang Koeppens stellt Bereichte und Skizzen vor - und damit den Autor als reportierenden Chronisten, der nicht nur festhält, was ihm vor Augen kommt, sondern der in jedem Gegenstand, in jedem Geschehen das dabei Besondere, oft unauffällig Charakteristische sieht. Dies betrifft die journalistischen Arbeiten aus den zwanziger Jahren genauso wie die reflektierenden Erinnerungen aus den siebziger und achtziger Jahren.
Was den Schriftsteller ausmacht, ist die Tatsache, daß er, auch wenn es »nur« um Berichte und Skizzen geht, über alles scheiben kann und dennoch mit jedem Text fesselt, weil bei ihm auch das auf den ersten Blick unbedeutende Details ein wichtiges Moment beim Erzählen ist, Sinn erhält im großen Ganzen einer - auch keinen - Prosaarbeit. Ob es sich um eine Beobachtung in einer Straße, um ein Frühstückscafé oder um eine Darbietung im Varieté handelt, ob um Dreharbeiten zu einem Film oder um die Zahnbürste eines berühmten Manne
s - Wolfang Koeppen beschreibt auch das eher Marginale mit narrativer Meisterhaft.
Was das wohl Wichtigste an diesem fünften Band der Gesammelten Werke ist: viel Unbekanntes ist zu entdecken. Eine ganze Reihe von Texten ist nie in Buchform publiziert worden, war nur in Archiven - und dort schwer - zugänglich, ist also einem größeren Publikum bislang verborgen geblieben. Die »neuen« Texte zeigen zwar keinen »neuen« Koeppen, denn immer spricht der Autor ganz unverkennbar mit der ihm eigenen Stimme, aber sie verdeutlichen, daß Wolfang Koeppen offenbar jedem Stoff etwas abzugewinnen vermag, daß es nicht gibt, was für den Schriftsteller reizlos ist.

Koeppen, WolfgangWolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und starb am 15. März 1996 in München. Nach einem elfjährigen Aufenthalt in Ortelsburg (Ostpreußen) kehrte er 1919 nach Greifswald zurück. Aus finanziellen Gründen musste er vom Gymnasium auf die Mittelschule wechseln, von der er ohne Abschluss abging. Danach versuchte er sich in ganz unterschiedlichen Berufen: in einer Buchhandlung, im Stadttheater in Greifswald. Als Hilfskoch kam er nach Schweden und Finnland, in Würzburg arbeitete er als Dramaturg. 1927 ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1931 zwei Jahre als fest angestellter Redakteur beim Berliner Börsen-Courier arbeitete. Er schrieb Reportagen, Feuilletons, auch erste literarische Arbeiten entstanden. 1934 erschien sein erster Roman, Eine unglückliche Liebe. Im selben Jahr siedelte er in die Niederlande über. Hier begann er mit der Niederschrift des nicht vollendeten Romans Die Jawang-Gesellschaft. 1935 erschien der Roman Die Mauer schwankt, der
jedoch kaum beachtet wurde. Er kehrte 1938 nach Deutschland zurück und arbeitete ab 1941 für die Bavaria-Filmgesellschaft in Feldafing am Starnberger See, 1945 siedelte er nach München über. 1948 erschien anonym das Buch Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch, zu dessen Neupublikation unter seinem Namen er erst 1992 zustimmte. 1951, 1953 und 1954 erschienen die drei Romane, die als die atmosphärisch genaueste Vergegenwärtigung des Klimas der Adenauer-Republik gelten: Tauben im Gras, Das Treibhaus und Der Tod in Rom. Koeppen verschaffte mit Nach Rußland und anderswohin, Amerikafahrt und Reisen nach Frankreich der Reiseliteratur in Deutschland hohes Ansehen.
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