Aufbruch

Roman

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medienprofile-Rezension

Das Schicksal der Hilla Palm, bekannt aus "Das verborgene Wort", zwischen Aufbaugymnasium und Studium.
Die Kunst des Erzählens besteht darin, die Wirklichkeit so zu vergrößern und zu vertiefen, dass ihre Geheimnisse sichtbar werden. Ulla Hahn versteht sich meisterlich auf diese Kunst. Das hat sie bereits in "Das verborgene Wort" (2001) gezeigt, ihr neuer Roman steht dem in nichts nach. Da wird selbst Wäscheaufhängen zum literarischen Ereignis. "Das verborgene Wort" endete damit, dass Hildegard, genannt Hilla, eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen, doch noch die Möglichkeit bekommt, Abitur zu machen. "Aufbruch" nimmt den Faden wieder auf und erzählt von Hillas Zeit am Gymnasium und vom Beginn des Studiums. Hahns große Erzählkunst sorgt dafür, dass keine der mehr als 500 Seiten langweilig wird, auf der sie die erzählte Zeit von knapp vier Jahren ausbreitet. Schulalltag, die Beziehung zu Godehard van Keuken, dem Erben eines Keksimperiums, der Auschwitzprozess und immer wieder die Konflikte innerhalb der eigenen Familie, die Hillas Bildungshunger und Aufstiegswillen misstrauisch beäugt, prägen diese Jahre. In der zweiten Hälfte nimmt Hillas Schicksal eine dramatische Wendung, sie wird vergewaltigt. Unfähig, über das Ereignis zu sprechen, kämpft sie allein gegen das Trauma an. "Aufbruch" bekommt hier eine neue, abgründige Bedeutung. - Ulla Hahn lässt ihre Leser/innen tief in Hillas Lebenswelt eintauchen und erzählt so eindringlich, dass man mit ihr mitdenkt, mitfühlt und mitleidet. Mit scharfem Blick für die feinen Unterschiede beschreibt sie, was Ober- und Unterschicht, Katholiken und Nichtkatholiken voneinander trennt und zeichnet so ein plastisches Bild von der bundesrepublikanischen Gesellschaft in der ersten Hälfte der sechziger Jahre. Ihre Sprache ist ein poetisches Wunderwerk und der Roman eine Liebeserklärung an die Literatur und das Lesen, ein Loblied auf Bildung und Aufstiegsmöglichkeiten. Sehr, sehr lesenswert!

Zweiter Band der Hilla Palm Reihe

Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach "Das verborgene Wort" hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt.

Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind "vun nem Prolete" endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte ab
gelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden?

"Aufbruch" gewährt einen anrührenden Blick in die Seele einer mutigen und doch so verletzlichen Heranwachsenden - und zeichnet sprachübermütig und mit großem epischem Temperament ein detailreiches Sittengemälde von den bundesrepublikanischen Mittsechzigern.

Ulla Hahn, aufgewachsen im Rheinland, arbeitete nach ihrer Germanistik-Promotion als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten, anschließend als Literaturredakteurin bei Radio Bremen. Schon ihr erster Lyrikband, »Herz über Kopf« (1981), war ein großer Leser- und Kritikererfolg. Ihr lyrisches Werk wurde u. a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Für ihren Roman »Das verborgene Wort« (2001) erhielt sie den ersten Deutschen Bücherpreis. 2009 folgte der Bestseller »Aufbruch«, der zweite Teil des Epos, und auch Teil drei, »Spiel der Zeit« (2014), begeisterte Kritiker wie Leser. »Wir werden erwartet« (2017) bildet den Abschluss ihres autobiografischen Romanzyklus um das Arbeiterkind Hilla Palm. Zuletzt erschien 2021 ihr Gedichtband »stille trommeln« mit Gedichten aus 20 Jahren.

»Die Autorin überliefert herrliche Formulierungen (...) wunderbar, dass Ulla Hahn bereits an der Fortsetzung schreibt.« Deutschlandradio
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