Statements zum Thema "Bibel"

„Gottes Bestseller - Die Bibel“ lautet das Motto der diesjährigen Kampagne des Katholischen Medienverbandes, die schwerpunktmäßig vom 12. bis 19. November 2017 stattfindet. Mit der Themenwoche lenkt der Verband die Aufmerksamkeit auf ein großes Thema. Und er lädt ein, auf Spurensuche zu gehen. Die Bibel ist das meistverkaufte Buch der Welt, wohl auch das am meisten gelesene – und schon mehrere tausend Jahre alt. Doch kann uns die Bibel heute noch etwas sagen? Relevanz haben für unser tägliches Leben? Finden wir es gemeinsam heraus.

Wir haben bekannte Persönlichkeiten gebeten, uns ein Statement zum Thema "Bibel" zu geben: Warum ist die Bibel so wichtig? Ist sie das denn überhaupt noch? Warum reicht nicht eine Ausgabe für alle? Wer entscheidet, welche Ausgabe gut ist, welche Textkürzung vorgenommen werden darf?

Claudia Auffenberg, Pressereferentin BDKJ und Kolping-Bildungswerk Paderborn

Bibel ist mir wichtig, weil ... sie mir hilft, mein Leben zu verstehen und zu bewältigen. Vieles, was ich erlebe und empfinde, kommt darin vor - und nicht nur das: Es wird mit einer großen Verheißung ausgeleuchtet.

(Foto © Juliane Befeld)
Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes

Die Bibel ist für mich die Ur-Kunde unseres Glaubens. Sie ist für mich "Frohe Botschaft" und spiegelt das Leben der Menschen in ihrer Beziehung zu Gott und untereinander wieder. Die gute Nachricht muss dabei immer wieder neu in die Wirklichkeit unserer Welt – mit ihren Fragen, Hoffnungen und auch Zweifeln – übersetzt werden.

Daher ist die Bibel für mich ein fester Begleiter in meinem alltäglichen Leben. Sie gibt mir Halt und Orientierung in den unterschiedlichen Lebenssituationen.

(Foto © Bonifatiuswerk Paderborn)
Katharina Ebinger, Programmleitung Thienemann & Gabriel Verlag

In der Bibel ist alles drin: ob Liebe, Krimi, historischer Roman, Meditationsbuch, Dystopie, Ratgeber, Utopie oder Entwicklungsroman. Und das Beste ist: Dabei verzettelt sich der Autor kein bisschen.

Außerdem ist die Bibel das ideale Buch für neugierige Kinder, denn es ist das einzige Buch, dessen Antworten zu immer neuen Fragen führen.

Die Bibel – inspiriert und ist inspirierend, das kann man nicht von vielen Büchern sagen.

(Foto © Thienemann-Esslinger Verlag GmbH)
Thomas Frings, ehemaliger Priester und Autor

Stellt man die Frage mir, kann man das "noch" bei ruhig weglassen. Wenn es Gottes Wort ist, das mir in der Bibel begegnet, dann kann sie mir nicht "noch" wichtig sein, denn dann ist sie es unbedingt. Soviel zu meiner Meinung, warum sie mir wichtig ist.

Wer die Bibel jedoch nicht als Buch des Glaubens liest oder lesen kann, dem kann sie "noch" wichtig sein, denn für meinen Kulturkreis ist die Kenntnis der Bibel notwendig, wenn ich mich in ihm zurechtfinden und ihn verstehen will. Wie viele Bilder, Gebäude, Bücher und Filme kann man an bestimmten Stellen nicht verstehen ohne Kenntnis der Bibel. Der Film "Gran Torino" von Clint Eastwood ist ein Meisterwerk, doch wer im Subtext erkennt, dass der Film sich orientiert an den Abläufen von Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern, der versteht ihn auf einer tieferen Ebene. Wer die Bibel nicht kennt, der sieht in der Sixtinischen Kapelle oder auf Bildern von Rembrandt nur Figuren, nicht aber deren Geschichten. Und was hört jemand bei "Stille Nacht, heilige Nacht" oder im Weihnachtsoratorium von Bach, der die Geschichte nicht kennt?

(Foto © privat)
Detlef Holtgrefe, Verlagsleitung Gerth Medien

Diese Empfehlung kommt von Herzen, denn die >> bunte Vorlesebibel von Sally Ann Wright ist eine der schönsten Kinderbibeln, die ich bisher entdecken konnte - liebevoll illustriert und sie lädt immer wieder ein, die Geschichten neu zu entdecken.

Was für eine abwechslungsreich gestaltete Kinderbibel – das denkt sich vermutlich jeder, der dieses Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt. Kein Wunder: Die zahlreichen Bilder stammen von 11 verschiedenen Illustratoren. Besonders an dieser Vorlesebibel ist aber auch, dass die wichtigsten Geschichten des Alten und Neuen Testaments in 365 kurze und leicht verständliche Abschnitte aufgeteilt wurden, also einer für jeden Tag des Jahres. Ideal geeignet für Kinder im Kindergartenalter.

(Foto © Gerth Medien)
Yvonne Hoppe-Engbring, Kinderbuchillustration

Eine Kinderbibel zu illustrieren, war eine ganz besondere Aufgabe für mich. Schon die Kleinsten lieben die Geschichten der Bibel. Sie wünschen sich farbenfrohe Bilder mit liebevollen Details, in denen es immer etwas Neues zu entdecken gibt.

Mir war sehr wichtig, dass sich diese Entdeckerfreude der Kinder in den Bildern widerspiegelt. Zugleich sollten die Illustrationen ihnen aber zusammen mit den nacherzählten Geschichten ein positives Gefühl vermitteln und Vertrauen in Gottes Schöpfung schenken.

(Foto © privat)
Christian Olding, auch bekannt als der "Pop-Kaplan"

Gott hat nichts davon, wenn ich in der Bibel lese. Ich erweise mir selbst einen Gefallen damit. Will ich wissen, wer Gott ist? Will ich erfahren, was er mir und meinem Alltag zu bieten hat? Dann führt kein Weg an diesem Buch vorbei. Angst, Sorgen, Verzweiflung, Depression, Burn-out, Ziellosigkeit, Sucht, Sinnfrage … damit schlagen sich heute wie vor zig tausend Jahren die Menschen immer noch rum. Und die Bibel behandelt all diese Themen und noch viele mehr.

Wer die Bibel beiseite legt, verzichtet auf die größte Kraftressource, die Gott uns gegeben hat zur Bewältigung und Orientierung in unserem Leben. „Gottes Wort ist voller Leben und Kraft. Es ist schärfer als die Klinge eines beidseitig geschliffenen Schwertes, dringt es doch bis in unser Innerstes, bis in unsere Seele und unseren Geist, und trifft uns tief in Mark und Bein. Dieses Wort ist ein unbestechlicher Richter über die Gedanken und geheimsten Wünsche unseres Herzens.“ (Hebr 4,12-14)

(Foto © Andrea Faure)
Arnulf von Scheliha, Professor für Theologische Ethik in Münster

Als Protestant sage ich: „Sola Scriptura!“ Nur in der Bibel finden wir die Wahrheit, die uns selig macht.

Heute lesen wir evangelischen und katholischen Christen die Bibel gemeinsam. In der Bibel finden wir, was uns verbindet.

Als Professor lese ich die Bibel historisch. Die Wissenschaft erkennt, wie die Bibel entstanden ist. Berührt von ihrer Botschaft, haben die Menschen die Texte erzählt, aufgeschrieben und immer wieder kommentiert. So entstand ein nie abreißendes Gespräch über Gott und die Menschen.

Als ‚Mensch‘ entdecke ich stets neu: Die Bibel erzählt vom Alltag des Glaubens, damals und heute, von Gewalt und Frieden, von Leid und Trost. Ihre Botschaft lautet: Gott lässt uns nie allein.

(Foto © privat)
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