Nebel im August

Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa. Nominiert für den Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2009

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medienprofile-Rezension

Die Vernichtung des jungen Nichtsesshaften Ernst Lossa durch das Naziregime.
Ernst Lossa ist 1929 im Wagen seiner jenischen Eltern geboren, mit denen er in den ersten Jahren seines Lebens durch Süddeutschland zieht. Da aber hier Nichtsesshafte nicht gern gesehen werden, suchen sich die Eltern eine Wohnung in Augsburg, wo sie wenigstens die Wintermonate verbringen. Doch schon mit drei Jahren wird Ernst von der Fürsorge in ein Kinderheim gesteckt, wodurch der ausweglose Kreislauf für ihn beginnt. Er erlebt die harte Erziehungsideologie der Nazizeit und hat, als Kind von fahrenden Eltern schon von Anfang an als unerziehbar abgestempelt, im Grund keine Chance, in der Achtung seiner Erzieherinnen und Erzieher zu bestehen. Er wird von einem Heim ins nächste abgeschoben, bis er schließlich im Krankenhaus von Kaufbeuren landet, das behinderte Menschen versorgt. Ernst ist keineswegs behindert, wird aber als lebensunfähig eingestuft. Die Ausmerzung von Leben, das die Nazis als minderwertig ansehen, hat schon begonnen. Für die meisten Heiminsassen gibt es keinen Ausweg, auch nicht für Ernst Lossa. - Eine sehr belastende Lektüre, in Form des historischen Romans über eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, beruhend auf Recherchen in den Heimen und Anstalten, die Ernst Lossa durchlief. Vor allem als Schullektüre geeignet.

Wer misst den Wert von Leben?

"Wenn ich ihn nicht euthanasiert hätte, dann wäre er halt in eine andere Anstalt gekommen."
Dr. Valentin Faltlhauser, der Ernst Lossas Ermordung angeordnet hat, bei der Gerichtsverhandlung.

Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von "Jenischen", Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich - obgleich geistig völlig gesund - in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird mit dem Stempel "asozialer Psychopath" als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie.
r>- Eine wahre Geschichte
- Gründlich recherchiert, einzigartig berührend erzählt

Robert Domes, geboren 1961 im bayerischen Ichenhausen, studierte Politik und Kommunikationswissenschaften in München. Er arbeitete jahrelang als Redakteur bei der Allgäuer Zeitung, zuletzt als Leiter der Lokalredaktion in Kaufbeuren, bevor er sich 2002 als Journalist und Autor selbstständig machte. »Nebel im August«, sein erstes Jugendbuch über ein "Euthanasie"-Opfer im Dritten Reich, wurde auf Anhieb ein großer Erfolg. Inzwischen gibt es davon eine hochkarätige, vielfach ausgezeichnete Verfilmung von Kai Wessel mit Ivo Pietzcker in der Hauptrolle.

"Domes' Buch schildert geradlinig und oft berührend Ernst Lossas Leiden, aber auch die Freuden und Eskapaden im kurzen Leben des Jungen." Der Spiegel
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