Wenn Eulen schrein

Roman

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medienprofile-Rezension

Roman über das Schicksal einer armen neuseeländischen Familie aus der ersten Hälfte des 20. Jh.
Während Bob nach der Arbeit missgelaunt in seine Familie zurückkehrt, ist seine Frau Amy mit dem Haushalt und ihren vier Kindern völlig überfordert. Oft geraten die Eltern oder der Vater mit den Kindern in Streit. Als die Kinder wieder einmal trotz des elterlichen Verbots bei der Müllgrube nach einem Schatz suchen, fällt Francy in die Grube und verbrennt vor den Augen ihrer Geschwister Daphne, Toby und Chicks. Traumatisiert reagiert Toby mit epileptischen Anfällen und bleibt sein Leben lang jemand, mit dem man Mitleid hat, aber nichts zu tun haben will. Daphne muss in eine Heilanstalt, in der die psychisch Kranken ohne Rücksicht auf ihre Gefühle zu funktionstüchtigen Mitgliedern der Gesellschaft umerzogen werden, notfalls auch mit Gewalt. Chicks kann als Einzige ein so genanntes normales Leben führen. In poetischer Sprache führt Frame den Leser/innen die sehr differenziert und vernünftig denkenden Charaktere ihres Romans vor, auch die als verrückt geltenden. Die Gedanken ihrer Figuren lassen eine Handlung entstehen, die zugleich ein Porträt der neuseeländischen Gesellschaft der Anfang der sechziger Jahre ist. Trotz der ersten Publikation 1961 immer noch lesenswert. (Übers.: Ruth Malchow, neu bearb. von Karen Nölle)


Janet Frames erster Roman von 1957, der ihren literarischen Ruhm begründete und von den Heimsuchungen einer neuseeländischen Eisenbahnarbeiter-Familie erzählt, wird nach dem großen Erfolg ihres nachgelassenen Romans "Dem neuen Sommer entgegen" in einer überarbeiteten Übersetzung neu vorgelegt. Die Familie des Eisenbahners Bob Withers in der Kleinstadt Waimaru wird von Unglück und Krankheit geplagt: Eine Tochter, Francie, stirbt durch einen tragischen Unfall, eine andere, Daphne, erkrankt psychisch so schwer, dass sie in eine Heilanstalt eingewiesen werden muss, ihr Bruder Toby hat epileptische Anfälle. Hinter dem Drama der Familie werden aber auch gesellschaftliche Konflikte sichtbar: Kann man im ganz anders gearteten Kosmos Neuseelands einfach die Werte und Bildungsstandards des weißen Europa vermitteln, ohne Rücksicht auf die angestammte Kultur?

Janet Frame wurde 1924 als drittes von fünf Kindern eines Eisenbahnarbeiters in Dunedin, Neuseeland, geboren, wo sie 2004 auch starb. Die Familienverhältnisse waren zum Teil tragisch, sie selbst wurde zu Unrecht als Schizophrene über Jahre in Nervenheilanstalten behandelt, u. a. mit Elektroschocks.
Frame ist Autorin von zwölf Romanen. Ihre Autobiographie gehört zu den bedeutendsten Beispielen für dieses Genre im 20. Jahrhundert. Janet Frame zählte zu den Anwärterinnen für den Literaturnobelpreis.
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