Kultureller Kannibalismus

Übersetzungen der Anthropophagie

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Kultureller Kannibalismus - als Metapher für die Einverleibung undTransformation des Anderen - gilt insbesondere im Brasilien des 20.Jahrhunderts als poetologisches und kulturtheoretisches Paradigma.Die im Modernismus der 1920er Jahre proklamierte Bewegung derAnthropophagie zelebriert das Verschlingen europäischer Kulturformenals Medium des Widerstands sowie einer eigenen Identität.Der 'böse Wilde', der aufsässige Menschenfresser, wird zum Symbolfür Transkulturation schlechthin. Als Modell kultureller Aneignunghält die Anthropophagie unter dem Schlagwort eines 'kannibalischenÜbersetzens' Einzug in den translationswissenschaftlichen Diskurs.Die Fragen, denen die vorliegende Studie nachgeht, sind folgende: Inwiefernlässt sich das Lesen und Übersetzen des Anderen als Akt desVerschlingens denken? Steht die kannibalische Metaphorik aufgrundder ihr inhärenten Gewalt nicht stets im Zeichen des Verlusts - desEigenen wie des Fremden? Welche Möglichkeiten, aber auch welcheProbleme birgt der
Begriff eines kannibalischen Übersetzens? Undlässt sich die Aporie, in die Kannibalismus letzten Endes mündet, mithilfeder Dimension des indigenen Denkens auflösen?

Melanie Strasser studierte Philosophie sowie Übersetzungswissenschaftin Wien, Portugal und Brasilien. Ihr Doktoratsprojekt widmetsich den vielfältigen Beziehungen zwischen der Metapher der Einverleibungund dem Prozess des Übersetzens. Zurzeit unterrichtet sie amZentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien und arbeitetals Lektorin und Übersetzerin.
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Zu einer Philosophie der Einverleibung
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