Hobby-Indianer

Zwischen kultureller Aneignung und Anerkennung

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Schon seit geraumer Zeit stellen tausende Menschen aus Deutschland und Österreich amerikanische Ureinwohner nach - bzw. das, was sie dafür halten; treffen sich, um gemeinsam zu feiern, zu tanzen, Zeremonien abzuhalten. Doch ihre Zugänge könnten unterschiedlicher kaum sein: von historisch exakten Imitationen, die jahrhundertealte, in Amerika nicht mehr existierende Rituale wiederbeleben, über esoterischen Eskapismus im Selbsthilfebereich bis zu verspielt-naiven Wochenendbeschäftigungen für die ganze Familie. Was sie allerdings verbindet, ist die Begeisterung für das Nachahmen kultureller Identitäten: ein kompliziertes Geflecht, das auf kolonialem Erbe beruht und zahlreiche Brüche und Überraschungen aufweist - wobei niemand außer den Native Americans selbst entscheiden sollte, welche Form der Nachahmung und Identifikation mit ihnen zu begrüßen ist und welche nicht.Mehr als zehn Jahre haben Fotograf Kurt Prinz und Journalist Clemens Marschall damit verbracht, die gegensätzlichen Ausf
ormungen dieser Szenen zu dokumentieren. Eine Spurensuche zwischen Plastikschamanismus, "deutscher Gründlichkeit" und ausstehender Versöhnung, die eigenartige Fragen aufwirft wie: Brauche ich indianisches Blut, um Indianer zu sein, oder reicht eine gute Verkleidung? Muss ich mich schuldig dabei fühlen, ihre heiligen Tänze zu zelebrieren, oder wird das als Kompliment an ihre Kultur verstanden? Betreibe ich Kulturvampirismus - oder handelt es sich um Blutsbrüderschaft?

geb. 1985 in Ried im Innkreis, Gründer des (Fernseh-) Magazins Rokko's Adventures, abgeschlossenes Doktoratsstudium der Musikwissenschaft, lange Mitglied der Literaturgruppe Wortwerft, lebt und arbeitet als freier Journalist (Die Zeit, Radio Ö1) und Autor (u.a. "Golden Days Before They End", "Avant-Garde from Below") zwischen London und Wien.Mehr unter www.rokkosadventures.at
Kurt Prinz (_1979) ist Fotograf und lebt in Wien. Nach seiner Ausbildung an der grafischen Lehr- und Versuchsanstalt erfolgten zahlreiche Auftragsarbeiten im Inland und Ausland. Parallel dazu wurden zahlreiche Ausstellungen realisiert, die Bandbreite reichte vom Wiener Weltmuseum bis zu einer Solo-Ausstellung auf der Scope Basel 2011.Dokumentarisch arbeitet Prinz seit 2013 an zwei Großprojekten, die sich dem Thema "Reenactment/ Living History" widmen. Über mehrere Jahre fotografiert er die "Wild West Szene" Deutschlands und Österreichs und begleitet parallel WW2-Reenactments in Tschechien und der Slowakei mit seiner Kamera. Beide Projekte wurden mit umfangreicher Recherche und zahlreichen Interviews begleitet, wodurch sie zu einer Arbeit zwischen künstlerischer Fotodokumentation und soziologischer Studie wurden. www.kurtprinz.at
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