Fereydun hatte drei Söhne

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Von schweren Zerwürfnissen erschütterte Familien geraten an ihre Grenzen. So auch Familie Amani, die Abbas Maroufi stellvertretend porträtiert. Einer der Söhne, der Kommunist Madjid, ist aus seiner Heimat geflohen und begegnet als Patient einer Aachener Nervenheilanstalt seiner Vergangenheit. Einer Zeit, in der er und seine Brüder sich gegen den Willen des Vaters politisierten: Assad schloss sich Chomeinis Organisation an und besetzte innerhalb kürzester Zeit wichtige Ämter, Said wurde Mitglied der Mudschaheddin und Iradsch, dem inhaftierten "Revolutionsfeind", droht die Hinrichtung.Maroufis Stil ist prägnant. Alles ist eins, Erzählebenen gehen nahtlos ineinander über. Folgen wir gerade noch einer Unterhaltung Madjids mit einem Mitpatienten, sitzen wir im nächsten Satz in einem Wagen, der den Geflüchteten zurück in den Iran bringen soll. Der Roman ist ein Spiegel der Revolution, seiner Dynamik kann man sich nicht entziehen. Maroufi verdichtet das Geschehen zu einem geballten Portr
ät jener dramatischen Zeit.

Abbas Maroufi, 1957 in Teheran geboren, gründete die Zeitschrift "Gardoon" und warihr Herausgeber, bis er wegen "Beleidigung der islamischen Grundwerte" zu Gefängnis, 20 Peitschenhieben und Publikationsverbot verurteilt wurde. Aufgrund internationaler Proteste wurde das Urteil nicht vollzogen, die Zeitschrift jedoch verboten. Er konnte das Land verlassen und gründete in Berlin die Buchhandlung "Hedayat" und den Verlag "Gardoon". Auf Deutsch erschien u. a. der Roman "Symphonie der Toten", für den er 2001 den Siegfried-Unseld-Preis erhielt. Das gegen ihn ergangene Urteil wurde bisher nicht aufgehoben.
Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren und in Kenia aufgewachsen, ist einer der renommiertesten deutschen Autoren, zuletzt erschien "Macht und Widerstand". Seit 2008 gibt Trojanow die Reihe "Weltlese - Lesereisen ins Unbekannte" heraus.
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