Das Leben des Nicolas Poussin // Vita di Nicolò Pussino

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Das Leben des in Frankreich geborenen, aber in Rom tätigen Malers Nicolas Poussin beschreibt Bellori in dessen Vita als produktives Spannungsfeld unterschiedlichster Pole.Die Lebensbeschreibung des aus Frankreich stammenden Malers Nicolas Poussin (1594-1665) erfüllt verschiedene Funktionen innerhalb des Vitenprojekts von Giovan Pietro Bellori. So schließt die Vita einerseits inhaltlich an die Lebensbeschreibung Annibale Carraccis (1560-1609) an, mit der die Serie eröffnet; die in diesem Auftakt entwickelten künstlerischen Ideale werden damit als auch für Länder jenseits Italiens maßgeblich ausgewiesen. Dazu scheint zu passen, dass die Ausgabe der Vite von 1672 mit der Biographie Poussins endet und auch insofern auf diejenige Annibales antwortet. Allerdings sollte andererseits die Lebensbeschreibung Poussins wohl nach einer weiterführenden Planung zu der Vita Carlo Marattas (1625-1713) überleiten - erst mit der Biographie dieses Künstlers, der 1672 als Einziger der Protagonisten Be
lloris noch lebte, wäre das Vorhaben des Chronisten tatsächlich abgeschlossen gewesen. Bellori konnte seine Idee jedoch nicht mehr umsetzen.In seinem Essay erörtert Henry Keazor die Berührungspunkte zwischen den drei Biographien und arbeitet vor diesem Hintergrund das kunstvolle Geflecht der die Vita Poussins bestimmenden Themen - etwa die Kriterien vorbildlicher Kunst, die Notwendigkeit ihrer Generationen und Länder übergreifenden Vermittlung sowie die Relevanz eines disziplinierten Lebenswandels - heraus. Anhand einer Analyse der Bildbeschreibungen Belloris wird zudem das schon unter den Zeitgenossen verbreitete Urteil überprüft, dass die Farbe ein von Poussin gegenüber der Zeichnung vernachlässigtes künstlerisches Mittel gewesen sei.

Giovan Pietro Bellori (1613-1696) zählt zu den ersten Kunsttheoretikern, die nicht vorrangig Künstler waren. Seine brillanten Lebensbeschreibungen zeitgenössischer Künstler gelten heute als wichtigste Quelle über die Kunst Roms des 17. Jahrhunderts.Als Editionsprojekt der Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte erscheinen die Künstlerviten mit der Reihe »Giovan Pietro Bellori: Le vite de' pittori scultori ed architetti moderni. Die Lebensbeschreibungen der modernen Maler, Bildhauer und Architekten«, hrsg. von Elisabeth Oy-Marra, Tristan Weddigen und Anja Brug, nun erstmals ins Deutsche übersetzt und kritisch kommentiert.Die zweisprachig präsentierten Viten werden in den 13 Bänden der Edition jeweils von den Bandherausgebern eingeleitet und mit Essays versehen.
Henry Keazor, geb. 1965, Professor für Neuere und Neueste Kunstgeschichte am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kunst der Frühen Neuzeit, zeitgenössische Kunst und Architektur sowie die Rezeption von Kunst in Medien wie Film und Musikvideo. Zudem befasste er sich mit dem Phänomen der Kunstfälschung. 2020 wurde er von der Académie Française mit dem »Prix du Rayonnement de la langue et de la littérature françaises« u. a. für seine Publikationen zu dem Maler Nicolas Poussin und dem zeitgenössischen Architekten Jean Nouvel ausgezeichnet.Veröffentlichungen u. a.: Raffaels »Schule von Athen«: Von der Philosophenakademie zur Hall of Fame (2021); Nicolas Poussin (2007).
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