Königsallee

Roman

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medienprofile-Rezension

Zur Düsseldorfer Lesung Thomas Manns im August 1954 finden sich exzentrische Familienmitglieder, unbequeme Freunde und der zum Vorbild für die Romanfigur Joseph gewordene Klaus Heuser ein.
Nach 18-jährigem Exportkaufmannsleben in Fernost kehrt Klaus Heuser (45) mit seinem engen Freund Anwar aus Sumatra für einen Elternbesuch in seine Heimat zurück. Im Düsseldorfer Nobelhotel "Breidenbacher Hof" treffen sie im August 1954 mit Thomas, Katia, Erika, dann auch Golo Mann zur Lesung des Nobelpreisträgers zusammen. Der hochbetagte Großschriftsteller ist mit geteilten Gefühlen für sein schwer getroffenes Heimatland aus dem US-amerikanischen Exil ins Nachkriegsdeutschland zurückgekehrt. Erika, Klaus' Münchner Spielgefährtin, versucht vergeblich, eine Begegnung zwischen dem 79-jährigen Vater und dem ehemaligen Geliebten, Vorbild für die Romanfigur Joseph, zu verhindern. - Der farbenprächtig inszenierte, elegant und exzellent formulierte, weit ausholende, bis ins Detail getreu recherchierte Roman ist ein Glanzstück zeitgenössischer Belletristik. Die einbezogenen echten bzw. fiktiven Nebenfiguren, etwa der völkische Gelehrte Ernst Bertram, eine zwergwüchsige Lübecker Journalistin oder der Adonis-gleiche Spross eines verkrachten elsässischen Champagnerproduzenten, wirken so präzise, wie sie der sprachlich kunstvollen Ausschmückung eines Zeitgemäldes neun Jahre nach dem II. Weltkrieg dienen. In der deutschen Gegenwartsliteratur ein historisierend starkes, blendend formuliertes Stück poesieträchtiger Prosa.


Sommer 1954: Thomas Mann kommt zusammen mit seiner Frau Katia nach Düsseldorf, um aus dem "Felix Krull" zu lesen, der sich zum Bestseller entwickelt. Im selben Hotel, dem "Breidenbacher Hof", ist gleichzeitig Klaus Heuser, auf Heimaturlaub aus Asien, mit seinem Freund Anwar abgestiegen, ein Zufall, der es in sich hat. Denn Klaus Heuser, den er 1927 kennengelernt hatte, gehört zu Thomas Manns großen Lieben. In der Figur des Joseph hat er ihm ein Denkmal gesetzt. Nun sorgt die mögliche Begegnung der beiden für größte Unruhe, zusätzlich zu dem Aufruhr, den der Besuch des ins Exil gegangenen Schriftstellers im Nachkriegs-Deutschland ohnehin auslöst. Erika Mann mischt sich ein, Golo Mann und Ernst Bertram verfolgen ihre eigenen Ziele, und die Honoratioren der Stadt ringen um Haltung. Dazwischen die ewigen Fragen der Literatur, nach Ruhm und Verzicht, der Verantwortung des Künstlers und dem Preis des eigenen Lebens, nach dem Gelingen und Rang.

Anschaulich und dezent, auf der
Folie realer Vorkommnisse und bisher unbekannter Dokumente, dabei mit einem Anklang an "Lotte in Weimar", lebendig und kenntnisreich, atmosphärisch und voll sprechender Details und unvergesslicher Figuren erzählt Hans Pleschinski in diesem großen Roman von Liebe, Verantwortung und Literatur - und von den 50er-Jahren in Deutschland.

Hans Pleschinski, geboren 1956 in Celle, Studium der Germanistik, Romanistik und Theaterwissenschaften in München. Arbeit für Galerien, die Oper und den Film. Seit 1985 Mitarbeiter beim Bayerischen Rundfunk und lebt als freier Autor in München. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise: u.a. Staatlicher Förderpreis für Schriftsteller in Bayern (1986), Tukan-Preis der Stadt München (1995), Hannelore Greve Literaturpreis (2006), Nicolas Born- Preis (2008) und den Ernst Hoferichter-Preis (2012).
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