Soutines letzte Fahrt

Roman

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medienprofile-Rezension

Ambitioniert erzählte Künstlerbiographie
Der Roman bietet eine ambitionierte, nicht-lineare Lebensgeschichte des jüdisch-weißrussischen Malers Chaim Soutine, geboren im Schtetl bei Minsk, ausgebildet in Wilna und wohnhaft in Paris. Anhand seiner kaum bekannten Vita, die dem Romancier genügend Freiraum zur Fiktionalisierung lässt, entsteht ein faszinierendes, detailreiches Bild der Szene der im frühen 20. Jahrhundert aus Osteuropa emigrierten Künstler sowie der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg. "Letzte Fahrt" ist wörtlich gemeint: Bezeichnet wird die umständliche Reise des todkranken Soutine in einem Leichenwagen durch das besetzte Frankreich im August 1943. Das Ziel ist Paris, wo unter größter Geheimhaltung die Operation eines weit fortgeschrittenen Magengeschwürs vorgenommen werden soll. Soutine erlebt die Fahrt im Morphium-Delirium, wechselt ständig zwischen wachen und (alb-)traumartigen Zuständen. In diesen Phasen erscheinen ihm Begleiter aus der Vergangenheit, Repräsentanten für durchlebte Traumata und vermeintliche Hoffnungsträger. Die Lebensgefährtin Marie-Berthe Aurenche kommt ebenso zu Wort wie der Autor Dutli selbst. - Der vielschichtige, in poetischer Sprache geschriebene Roman bedarf einer aufmerksamen Lektüre.

Ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder.Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege - um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden - viel zu lange, nämlich 24 Stunden.In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre
.Der Maler, der an die Macht der Milch als einziges Heilmittel glaubt, fährt aber auch in ein »weißes Paradies«, eine Mischung von Klinik und Gefängnis, in der es zu merkwürdigen Begegnungen und Ereignissen kommt. Ein mysteriöser »Gott in Weiß« erklärt ihn für geheilt, verbietet ihm aber das Malen. Doch in einem Paradies ohne Malerei ist dem Künstler nicht zu helfen. Er beginnt heimlich wieder zu malen - und ist bereit, dafür den geforderten Preis zu zahlen ...Ausgezeichnet mit dem Düsseldorfer Literatur Preis 2014.Ausgezeichnet mit dem Preis der LiteraTour Nord 2014.Ausgezeichnet mit dem Rheingau Literatur Preis 2013.Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2013.Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2013.»Ein sehr gelungener Roman über die nie versiegende Leidenschaft zur Malerei,« (Maria Panzer, Lesart 4/2013)

Ralph Dutli, geb. 1954 in Schaffhausen (Schweiz), studierte Romanistik und Russistik in Zürich und Paris (Sorbonne), lebt seit 1994 in Heidelberg. Er ist Romanautor, Lyriker, Essayist, Biograph, Übersetzer und Herausgeber. Im Wallstein Verlag erschienen seine Romane »Soutines letzte Fahrt« und »Die Liebenden von Mantua«, eine Trilogie französischer mittelalterlicher Poesie des 13. Jahrhunderts (»Fatrasien«; »Das Liebesbestiarium«; »Winterpech & Sommerpech«) sowie seine »Kleinen Kulturgeschichten« zu Olivenbaum (»Liebe Olive«), Honigbiene (»Das Lied vom Honig«) und Gold (»Das Gold der Träume«). Außerdem der Band »Mandelstam, Heidelberg« mit Jugendgedichten des russischen Dichters Ossip Mandelstam und der Band der Liebesgedichte von Marina Zwetajewa (»Lob der Aphrodite«). Für seine Vermittlung moderner russischer Lyrik erhielt Ralph Dutli den Johann-Heinrich-Voß-Preis 2006 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, für seinen Roman »Soutines letzte Fahrt«, der in mehrere europ
äische Sprachen übersetzt und für den Deutschen wie für den Schweizer Buchpreis nominiert war, den Rheingau Literaturpreis 2013 und den Preis der LiteraTour Nord 2014, sowie den Düsseldorfer Literaturpreis 2014 für sein literarisches Gesamtwerk, den Erich Fried Preis 2018, den Deutschen Sprachpreis 2021 der Henning-Kaufmann-Stiftung und den Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik 2023.

»das traurigste und das poetischste Buch des Jahres« (Kurt Flasch, Süddeutsche Zeitung, 10.12.2013) »ein großartiger Roman« (Marie Louise Knott, Deutschlandfunk, 30.07.2013) »ein glühender Roman« (Beate Tröger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.06.2013) »Dutli est un conteur hors pair.« (Florence Noiville, Le Monde Literatur-Beilage, 26.08.16) »Ein kraftvolles literarisches Portrait des immer noch unterschätzten Malers Soutine, das durchaus zur wiederholten Lektüre einlädt.« (Ludwig Petry, Deutsche Lehrer im Ausland, September 2018)
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