Mama, da steht ein Bär vor der Tür!

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medienprofile-Rezension

Ein kleiner Junge versucht seiner Mutter zu erklären, wie der Bär vor ihrer Tür in ihr Hochhaus kam.
Der kleine Held dieser fröhlichen Bilderbuchgeschichte versteht überhaupt nicht, warum seine Mama ihm die Geschichte vom Bären nicht glauben will. Dabei steht dieser Bär ja ganz offensichtlich vor ihrer Wohnungstür im 11. Stock eines Hochhauses. Doch die Mutter will es ganz genau wissen: Wie ist der Bär hier hingekommen, wo kommt er überhaupt her und was will er so hoch oben? Dumme Fragen, findet der kleine Junge, der sich wundert, dass Mama so schwer von Begriff ist. Natürlich kommt der Bär aus dem Wald, das kann ja gar nicht anders sein. Logischerweise muss er den Bus genommen haben, um an sein Ziel zu kommen. Und dass man in einem Hochhaus per Lift nach oben fährt, weiß doch wirklich jedes Kind. Bevor er wieder nach Hause fährt, braucht er übrigens dringend ein Stück von dem leckeren Kuchen, den Mama gerade bäckt. - Der witzige Dialog von Mutter und Sohn zeigt auf sehr vergnügliche Weise, was kindliche Logik vermag. Die Kraft der Fantasie schlägt den langweiligen erwachsenen Realismus um Längen. Wenn man es will, kann alles passieren. Das zeigen auch Manuela Oltens pfiffige Illustrationen, die das Bärenabenteuer genauso geschehen lassen, wie es der Junge seiner skeptischen Mutter schildert. Trotzdem lässt die Illustratorin kleinen Betrachtern jede Menge Raum für eigene Ideen, mit denen man die Geschichte weiterspinnen kann. Sehr zu empfehlen.



Stiftung Lesen-Rezension
Mamas können so was von begriffsstutzig sein! Dabei ist die Sache doch sonnenklar: Vor der Tür steht ein Bär! Ein Bär? Jaha. Wie ist denn der da raufgekommen? Mit dem Fahrstuhl natürlich! Mein Gott, alles muss man erklären. Natürlich ist er mit dem Fahrstuhl in den 11. Stock gefahren - wie soll er sonst raufkommen. Und ja - vorher ist er mit dem Bus aus dem Wald gekommen, aktuell steht ihm der Sinn nach Kirschtorte und Honigkuchen und er möchte vom Dach aus ... das Meer sehen. Alles klar? Schöner kann man die Kluft zwischen grenzenloser kindlicher Fantasie und erwachsenem Realismus nicht beschreiben - und nicht in's Bild setzen! Natürlich liest man diesen Mutter-Kind-Dialog am besten im Wechsel; die jeweiligen Rollen-Texte sind farblich voneinander abgegrenzt. In den wunderbaren, nur vordergründig einfachen Illustrationen von Manuela Olten steckt zusätzlich jede Menge Stoff zum Nachfragen, Weitererzählen und Lachen. Und anschließend sind die Zuhörer hoffentlich davon überzeugt, dass auch vor ihrer Tür ein Bär stehen kann. Wenn sie das wollen! Ab ca. 4-5 Jahren.

Ein Bär steht im 11. Stock. Das gibt es nicht? Doch! Der kleine Junge aus dem Hochhaus hat ihn genau gesehen. Und wie ist er dorthin gekommen? Mit dem Fahrstuhl. Davor hat er den Bus genommen. Und davor das Fahrrad.
Eine charmant-witzige Geschichte über die Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Bären, der seinen Wald verlässt, um endlich einmal das Meer zu sehen.

Sabine Lipan war Lehrerin, Journalistin, Werbetexterin und Redenschreiberin für die Politik. Seitdem fünf kleine Außerirdische sie zu ihrem ersten Kinderbuch inspiriert haben, schreibt sie Geschichten für kleine und große Kinder. Sabine Lipan lebt mit ihrem Mann in Bielefeld und hat einen erwachsenen Sohn. Mehr auf www.sabine-lipan.de Manuela Olten, geboren 1970, lernte zunächst Fotografin, studierte dann Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und machte dort im Sommer 2003 ihren Abschluss als Diplom-Designerin mit dem Schwerpunkt Kinderbuchillustration. Ihr erstes Kinderbuch 'Echte Kerle' war 2005 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
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