Der Sommer ohne Männer

Roman

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medienprofile-Rezension

Ein lebenskluger und grandios erzählter Roman über eine Frau, die durch die schwere Krise ihrer Liebe wieder mehr zu sich selbst findet.
Man kann es sich fast denken: Der Inhalt dieses melancholisch-lebensklugen Romans der berühmten US-amerikanischen Autorin straft den Titel Lügen. Obwohl die von ihrem Mann Boris schnöde wegen einer Jüngeren verlassene Ich-Erzählerin die nächste Zeit "ohne Männer" verbringt, kreisen ihre Gedanken vor allem um ihre dreißigjährige Ehe mit diesem Mann, den sie hasst, liebt und vermisst. "Das Problem war, dass sich zig Borisse in meinem Kopf befanden. Er lief überall herum." (S. 109) "Sein Abgang hatte (sie) zerrissen und (sie) schreiend in eine Anstalt befördert." (S. 215) Als der Ehemann am Ende, abserviert von seiner französischen Geliebten, zur Vernunft kommt und zu ihr zurückfindet, reagiert sie auf diese Wendung der Dinge aber mit gemischten Gefühlen und auch der Leser wird nicht mit einem kitschigen Happy-End beglückt. Inzwischen hat sich im Leben Mias nämlich manches verändert. Die Gespräche mit ihrer Psychotherapeutin, die aufwühlenden Erfahrungen mit einem Literaturkurs pubertierender Mädchen und vor allem eine intensive Begegnung mit ihrer alten Mutter und deren Freundinnen im Seniorenheim lassen sie innehalten und über ihr Leben nachdenken: "Wir sind so seltsame Geschöpfe, wir Menschen." (S. 165) Die Ich-Erzählerin nimmt den Leser - fast in der Romantradition des 19. Jh. - an der Hand und lässt ihn unmittelbar an ihrem Handeln, ihren Reflexionen, Ängsten und Hoffnungen teilnehmen: "Wie soll ich erzählen, fragt ihre traurige, hirnrissige Heulsuse von Erzählerin. Wie soll ich es erzählen?" (S. 159) Freilich überlässt man sich dieser überaus klugen, schonungslos ehrlichen Protagonistin, die offensichtlich mit der Autorin viel gemein hat, mit Zuneigung und bedingungsloser Bewunderung. Denn wie in diesem großartigen Roman erzählt wird, ist alles andere als traditionell. Sehr zu empfehlen! (Übers.: Uli Aumüller)


«Eine Weile nachdem er das Wort Pause ausgesprochen hatte, drehte ich durch und landete im Krankenhaus. Die Pause war eine Französin. Natürlich war sie jung, und ich vermute, dass Boris schon lange scharf auf seine Kollegin gewesen war, bevor er sich auf ihre signifikanten Bereiche stürzte ...»
Von einer der großen Denkerinnen der US-Literatur: ein erfrischend frecher, geistreicher und amüsanter Roman über den sogenannten Geschlechterkrieg.
«Die intellektuelle Demut und die Wissbegier sind Siri Hustvedts Schwestern.»
DIE ZEIT

Hustvedt, SiriSiri Hustvedt wurde 1955 in Northfield, Minnesota, geboren. Sie studierte Literatur an der Columbia University und promovierte mit einer Arbeit über Charles Dickens. Bislang hat sie sieben Romane publiziert. Mit «Was ich liebte» hatte sie ihren internationalen Durchbruch. Zuletzt erschienen «Die gleißende Welt» und «Damals». Zugleich ist sie eine profilierte Essayistin. Bei Rowohlt liegen von ihr die Essaybände «Nicht hier, nicht dort», «Leben, Denken, Schauen», «Being a Man», «Die Illusion der Gewissheit» und «Eine Frau schaut auf Männer, die auf Frauen schauen» vor.
Aumüller, UliUli Aumüller übersetzt u. a. Siri Hustvedt, Jeffrey Eugenides, Jean Paul Sartre, Albert Camus und Milan Kundera. Für ihre Übersetzungen erhielt sie den Paul-Celan-Preis und den Jane-Scatcherd-Preis.
"Die intellektuelle Demut und die Wissbegier sind Siri Hustvedts Schwestern." (Die Zeit)
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