Geboren 1937 in Holland, wird Emmie Arbel mit ihrer jüdischen Familie 1942 deportiert. Sie überlebt als Kind die NS-Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Als der Krieg vorbei ist, ist sie acht Jahre alt, beide Eltern sind im Holocaust umgekommen. Mit ihren Brüdern wird sie von einer Pflegefamilie adoptiert und wandert mit ihnen nach Israel aus. Im Kibbuz fühlt sie sich isoliert und nirgends zugehörig. Bis Emmie ihr Leben in die eigenen Hände nimmt.Emmie Arbel lebt heute nahe Haifa. Immer wieder reist sie nach Deutschland, um als Zeitzeugin zu sprechen. Ihre Jugend war geprägt von Tod, Sprachlosigkeit und Einsamkeit. Sie blickt aber auch zurück auf ein Leben voller Rebellion, Selbstermächtigung und Humor. Bei ihrer steten Anstrengung, die Erinnerungen aus dem Schweigen zu holen, werden die Folgen des Holocaust sichtbar - auf ihr Leben, ihre Familie, auf jeden einzelnen Tag.Auf Basis persönlicher Begegnungen und zahlreicher intensiver Gespräche mit Emmie Arbel schafft B
arbara Yelin eindringliche Erinnerungsliteratur, die zugleich eine Reflexion über das Erinnern selbst ist.
Barbara Yelin, geboren1977 in München, zählt zu den bekanntesten deutschen Comic-Künstler:innen. Ihre mehrfach ausgezeichnete Graphic Novel "Irmina" wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt. 2015 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur, 2016 folge der Max und Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin. In ihrem Beitrag zur vielbeachteten Antholgie "Aber ich lebe" (C.H. Beck) widmete sich Barbara Yelin erstmals den Erinnerungen von Emmie Arbel.