Die Verräter

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Artur Weigandt schreibt als Chronist der Heimatlosen über den Zusammenbruch der Sowjetunion, die Suche nach der eigenen Herkunft und den Krieg in der Ukraine.

Uspenka, ein Plandorf in der weiten Steppe im heutigen Kasachstan, in dem alles parallel zueinander läuft: Straßen, Menschen, Kühe. Alles, was in Uspenka geschah, könnte auch im Rest der UdSSR so geschehen sein: die Repressionen, der Zwang, die Deportationen. Mit dem Zerfall der Sowjetunion verwaiste Uspenka. Viele Menschen gingen weg und begannen ein neues Leben in der Fremde. Und wurden damit zu Verrätern ihrer Heimat.
Artur Weigandt, selbst in Uspenka geboren, hat einen journalistischen Heimatroman geschrieben, über ein Dorf, das für den Lauf der Geschichte nie eine Rolle spielte, und über die Menschen, in deren Erinnerungen das Dorf weiterlebt. Mit diesen Menschen spricht er, und er folgt den Spuren, die Flucht und Vertreibung in seiner eigenen Familie hinterlassen haben. Nur um am Ende festzustellen, wie sehr
der russische Angriff auf die Ukraine seine Identität infrage stellt.

Artur Weigandt wurde 1994 in Uspenka (Kasachstan) geboren. Studierte in Frankfurt am Main Ästhetik, verbrachte aber auch längere Zeit in Prag, Kyjiw und Tbilissi. Er absolvierte eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. 2021 wählte ihn das Medium-Magazin zu den Top-30-bis-30-Journalisten. Journalistische Stationen unter anderem bei F.A.Z., ZEITmagazin, ZEIT und WELT. Bei Hanser Berlin erschien 2023 sein Debüt Die Verräter.

"Hart, rätselhaft, verletzbar, diese Mischung verleiht der Geschichte, die erzählt wird, ihre Eigentümlichkeit. ... Weigandt, der selbst in Deutschland aufgewachsen ist, beschreibt seine Reisen nach Kasachstan und nach Kiew mit eindrücklicher Präzision und Melancholie. ... Man folgt dem Autor gerne durch den Irrgarten seiner eigenen Biografie." Xaver von Cranach, Der Spiegel, 01.04.23

"Ein literarischer Stammbaum einer Familie ... Mit gerade mal 153 Seiten ist das Buch zu kurz, um alles sagen zu können, was es zu diesem Thema zu sagen gäbe, aber lang genug, um zu beginnen zu verstehen. Ein Buch, das nicht nur die Geschichte eines Einzelnen erzählt, sondern für viele postsowjetische Biografien in Deutschland steht." Johanna Müller, Süddeutsche Zeitung, 08.04.23

"Ein lesenswertes, weil aufklärerisches und vor allem sehr gegenwärtiges Buch." Christoph Schröder, Deutschlandfunk, 03.05.23

"Die Form ist entscheidend für die Wirkung des Textes. ... Es ist in einem a
utobiografischen Reportagestil verfasst, den man durchaus in der berühmten Erzähltradition Joan Didions sehen kann. ... Berichtsstil und Dialogform wechseln sich ab. So oszilliert der Text gekonnt zwischen Nähe und Distanz. ... Es ist bewegend zu lesen, wie dieser Autor als Kind der postsowjetischen 90er Jahre nach seinem Platz sucht - hin- und hergerissen zwischen dem Erinnerungs- und Sehnsuchtsort Uspenka und Deutschland, der noch immer etwas fremden neuen Heimat." Angela Gutzeit, SWR2, 26.05.23

"Bei der Lektüre dieses wichtigen Buches, das zwischen autobiographischen und literarischen Episoden und analytischen Einwürfen wechselt, das mit wunderbaren erzählerischen Passagen ausstaffiert wird, ist kein Schongang angesagt. ... Weigandt schont auch sich selbst nicht, traktiert sich mit Zweifeln, er legt die Finger in Wunden, evoziert bewusst Schmerz und Trauer und Wut - um den einzigen Prozess anzustoßen, der helfen kann: den der Erkenntnis." Ingo Petz, neues deutschland, 31
.05.23

"Es sind Details, die das Buch von Artur Weigandt so besonders machen: Das große Drama eines schrecklichen Kriegs und seiner Folgen wird in 'Die Verräter' auch über das Kleine erzählt. Das scheinbare Kleine." Christoph Amend, Zeit-Newsletter "Der Tag", 13.04.23

"153 Seiten, die es in sich haben. Und es muss in diesem Fall zuallererst über die Form gesprochen werden, denn sie ist bestechend. Artur Weigandt erzählt zwischen Elementen der Reportage, essayistischen Passagen und Autobiografischem vom postsowjetischen Leben in Deutschland. ... Ganz besonders eindrücklich sind die Gegenschnitte zwischen Momenten des Erinnerns an eine frühere Tristesse und dem Krieg in der Ukraine jetzt." Nora Zukker, Tages-Anzeiger, 25.04.23
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