Die unaufgeregte Botschaft des schönen Bilderbuchs überzeugt: Man muss nicht jede Sekunde des Tages mit Aktionismus füllen. Wer wie der kleine Bär zwischendurch auch einmal innehält und dem Nichtstun eine Chance gibt, wird garantiert etwas entdecken, das die Langeweile gründlich vertreibt.
Ein kleiner Bär trottet durch den Wald und weiß nicht, wohin mit sich. Ihm ist langweilig, niemand hat Zeit, alle sind beschäftigt. Schließlich lässt er sich einfach fallen und tut nichts, absolut nichts. Und obwohl er nichts tut, passiert eine ganze Menge. Nach und nach wird er ruhig und seine Sinne erwachen. Er beginnt, die Geräusche um sich herum wahrzunehmen, er wittert, spürt, sieht und entdeckt immer mehr, was ihn da alles umgibt. Sein Kopf wird frei und seine Neugierde erwacht. Vergnügt und erholt bricht er auf zu seinem nächsten Abenteuer. Henrike Wilson erinnert in intensiven Bildern an den Wert und die Notwendigkeit von langer Weile, von unverplanter, freier Zeit. Sie zu genießen, macht glücklich.
Henrike Wilson, geb. 1961 in Köln, studierte dort und in den USA Grafikdesign und Malerei. Heute lebt und arbeitet sie als freie Illustratorin in Berlin. Ihre Bilderbücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.