Bürokratie

Die Utopie der Regeln

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medienprofile-Rezension

Von der Kritik an der Bürokratie zur Sehnsucht nach mehr Freiheit durch Bürokratie.
Durch sein Buch "Schulden. Die ersten 5000 Jahre" (s. BP/mp 12/815) wurde der US-Anthropologe und bekennende Anarchist D. Graeber einem weiten Kreis von Lesern sozialkritischer Literatur bekannt. Hier beschäftigt er sich eingehend mit dem Thema Bürokratie. "Jeder beschwert sich über die Bürokratie", scheibt er zu Beginn des dritten Kapitels, das die originelle Überschrift "Die Utopie der Regeln, oder: warum wir die Bürokratie insgeheim lieben" trägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Bürokratie einen steten Aufschwung, bis zwar das Interesse daran Ende der siebziger Jahre abnahm, was aber keineswegs zu einem Abbau der Bürokratie führte. Statt dessen scheint es so, dass viele Menschen meinen, durch bessere Kontrolle, die Effizienz bzw. die Freiheit zu erhöhen, was sich aber als fundamentaler Irrtum erweise, denn Bürokratie sei ein Instrument der Mächtigen, meint Graeber. - Ein zum Nachdenken anregender Titel, für entsprechend interessierte Leser/innen empfehlenswert.


David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit, entfaltet eine fulminante und längst überfällige Fundamentalkritik der globalen Bürokratie! Er erforscht die Ursprünge unserer Sehnsucht nach Regularien und entlarvt ihre Bedeutung als Mittel zur Ausübung von Gewalt.

Wir alle hassen Bürokraten. Wir können es nicht fassen, dass wir einen Großteil unserer Lebenszeit damit verbringen müssen, Formulare auszufüllen. Doch zugleich nährt der Glaube an die Bürokratie unsere Hoffnung auf Effizienz, Transparenz und Gerechtigkeit. Gerade im digitalen Zeitalter wächst die Sehnsucht nach Ordnung und im gleichen Maße nimmt die Macht der Bürokratien über jeden Einzelnen von uns zu. Dabei machen sie unsere Gesellschaften keineswegs transparent und effizient, sondern dienen mittlerweile elitären Gruppeninteressen. Denn Kapitalismus und Bürokratie sind einen verhängnisvollen Pakt eingegangen und könnten die Welt in den Abgrund reißen.

David Graeber (1961-2020) war Professor für Anthropologie an der London School of Economics und Autor der Weltbestseller «Schulden», «Bullshit Jobs» und «Bürokratie» und Vordenker von «Occupy Wall Street». Völlig überraschend starb David Graeber am 2. September 2020 in Venedig. Sein letztes großes Werk «Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit» erschien postum im Frühjahr 2022 bei Klett-Cotta.
"Wie sehr Graebers Buch einer neuen "linken Bürokratiekritik" auf die Sprünge helfen kann, wird sich erst weisen müssen. Dass es sich dabei um eine politisch und intellektuell wichtige Aufgabe handeln würde, macht dieses Kompendium unorthodoxer Gedanken aber schon jetzt deutlich."Christoph Winder, Der Standard, 5.3.2016"Wer ... anders und angstfrei auf die Gegenwart schauen kann, der sollte dieses unterhaltsame, durch Beziehungssinn witzige, politisch heitere Buch lesen. Wer glaubt, dass es morgen so sein soll, wie es heute ist, der fülle Formulare aus."Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 19.2.2016"Für Europa und die USA kann er zeigen, wie ausgerechnet die Ideologie der marktkonformen, staatsfernen und deregulierten Gesellschaft zu einem Mehr an Regulierung, also Regeln, Verfahren, Formularen, Vorschriften, Zertifikaten und entsprechend damit befassten Beamten und Angestellten geführt hat."Christian Schlüter, Frankfurter Rundschau, 23.2.2016
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