Paris, links der Seine

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Michael Sanetra
Dipl.-Bibl.
Sankt Michaelsbund
Ich liebe Paris seit meinem ersten Besuch im Herbst 1974, und da eine nette Kollegin eine eigene kleine Wohnung im 13. Arr. hat, konnte ich die Stadt an der Seine in den letzten Jahrzehnten immer besser kennenlernen. Natürlich stehen zahlreiche Bildbände, Reiseführer, Romane,  Autobiografisches usw. über Paris in meinen Bücherregalen und seit drei Wochen auch das druckfrische, rund 300 Seiten dicke Reisebuch von Hanns-Josef Ortheil: „Paris, links der Seine“. Der bekannte deutsche Schriftsteller flaniert - die einzig  angemessene Annäherung an diese Stadt - von Notre-Dame ausgehend durch das intellektuelle Herz von Paris, durch St.-Germainde- Pres, das Quartier Latin und das nördliche Montparnasse-Viertel, über den „Boul Mich“ und durch den Jardin du Luxembourg und beendet seine Wanderungen am kleinen Place de Contrescarpe, den Ernest Hemingway gleich zu Beginn von „Paris - ein Fest fürs Leben“ erwähnt. Auf seinem Spaziergang „begegnet“ er bemerkenswerten Frauen wie Marguerite Duras und Simone de Beauvoir, legendären Fotografen wie Atget oder Doisneau, der Buchhändlerin Sylvia Beach (die als erste den „Ulysses“ verkaufte) und der Chanconsängerin Juliette Greco (Sous Le Ciel De Paris) - und natürlich den großen Dichtern und Denkern vor allem des 19. und 20. Jahrhunderts, etwa Guillaume Apollinaire, Victor Hugo oder Roland Barthes. Und immer wieder besucht er Cafés, Bars und Restaurants, wo er guten Wein trinkt und frische Austern schlürft… „Paris – links der Seine“ ist daher auch ein kleiner gastronomischer, vornehmlich aber ein kulturell-literarischer Reisebegleiter und ganz gewiss kein Reiseführer im herkömmlichen Sinn. Das Buch ist für den „klassischen Bildungsbürger“ verfasst und verlangt zumindest geistes- und literaturgeschichtliche Grundkenntnisse. Sehr hilfreich ist der angefügte Literaturnachweis, der zu weiteren Buchkäufen animiert, dem aber leider einige wichtige Titel fehlen, auf die im Buch zwar nicht konkret Bezug genommen wurde, die aber Ortheils Parisbild sicher entscheidend mitgeprägt haben. Das Buch ist das ideale Geschenk für kulturell interessierte Paris-Besucher, -Kenner und -Liebhaber - ich werde es bei meinem nächsten Besuch an der Seine und beim  Schlendern durch das Rive Gauche sicher dabeihaben!
 


Seit Jahrhunderten haben die Straßen von Saint-Germain-des-Prés sowie die Terrains rund um das Quartier Latin Künstler, Musiker und Schriftsteller aus aller Welt in ihren Bann gezogen. Auf kleinem Raum entstand eine einzigartige, lebendige Atmosphäre, die vom intellektuellen Milieu der Pariser Universität ebenso lebte wie von den Salons, Ateliers, Studios und Cafés der künstlerischen Moderne. Sie ließ jenes für Paris typische Lebensgefühl eines melancholisch durchtränkten Glücks entstehen, das in den Pariser Chansons besungen wurde und das Ernest Hemingway in seinen Skizzen Paris - ein Fest fürs Leben beschrieben hat.

Hanns-Josef Ortheil durchstreift diese Zonen mit dem Blick eines Flaneurs von heute, der die verführerischen Winkel des alten "Paris, links der Seine" abseits von den touristischen Ecken auf intensive Weise neu erlebt.

Ortheil, Hanns-JosefHanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln geboren. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Sein literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. erhielt er 2002 den Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck. Seine Kindheit und Jugend war von der Vorbereitung auf ein Leben als Pianist geprägt. Seine ersten Texte schrieb er unter Anleitung seines Vaters in der elterlichen Heimat des Westerwaldes, seiner »Urlandschaft«. Noch immer zieht er sich in sein dortiges Elternhaus häufig zum Schreiben zurück.

»Der Clou dieses Buches ist, dass man mit ihm in der Hand losziehen will, nicht auf den Spuren von Hemingway, Sartre oder Roland Barthes, sondern auf denen Ortheils.« Stefan Fischer Süddeutsche Zeitung 20171010
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