Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand

Vom Wert des Lebens mit Demenz. Originalausgabe

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medienprofile-Rezension

Erfahrungsbericht mit vielen Anregungen für den Umgang mit Demenzkranken.
Tagebuchartig schildert Jörn Klare die schleichende Demenzerkrankung seiner Mutter. Er erklärt, wie Demenz entsteht und welche Formen es gibt. Im Mittelpunkt steht jedoch die Frage, ob ein Mensch mit seinen Erinnerungen auch seine Würde, also "sich selbst" verlieren kann. Der Leser erlebt die Trauer, die Verzweiflung, aber auch frohe Momente mit, die der Autor bei den Begegnungen mit seiner Mutter empfindet. Das Buch lebt von Dialogen mit ihr, von Gesprächen mit Psychologen, mit Alterswissenschaftlern, Juristen und Philosophen. Eingestreut sind Erinnerungen der Mutter aus der Zeit, bevor die Erkrankung auftrat. Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Schutz, Fürsorge und für Solidarität mit Demenzpatienten. Es appelliert an die Geduld betroffener Angehöriger, sich auf das JETZT einzulassen und demütiger zu werden. Trotz der Flut an einschlägiger Literatur unbedingt kaufen!

»Wir sind, was wir vergessen haben.« Erst verlegte sie ihre Brille, dann vergaß sie ein paar PIN-Nummern, schließlich fand Jörn Klares Mutter ihre Küche nicht mehr. Am Ende stand die Diagnose Demenz. Die Besuche im Heim werfen Fragen auf: Sind Erlebnisse nur dann etwas wert, wenn wir uns daran erinnern? Kann man seine Würde oder gar »sich selbst« verlieren? Und liegt in den Begegnungen im Hier und Jetzt nicht auch ein Trost? Bereits heute leben in Deutschland 1,3 Millionen Menschen, die von Demenz betroffen sind, 2050 werden es doppelt so viele sein. Jenseits der Klischees von grauen Heimen und überfordertem Personal sucht Jörn Klare nach anderen, weniger bedrückenden Sichtweisen auf diese immense gesellschaftliche Herausforderung. Ausgehend von den bewegenden Besuchen bei seiner Mutter, macht er sich auf den Weg zu Experten und Praktikern, zu Ärzten und Juristen, Philosophen und Altenpflegern. Mit ihnen spricht er über das Leben, den Tod und das, was dazwischen liegt.

Klare, JörnJörn Klare, geboren 1965, schreibt Features, Reportagen (u.a. für Deutschlandfunk , Die Zeit), Sachbücher und Theaterstücke. Klare hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Viel diskutiert wurden seine Sachbücher Was bin ich wert? Eine Preis-ermittlung (Suhrkamp, 2010) sowie Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand. Vom Wert des Lebens mit Demenz (Suhrkamp, 2012). 2016 erschien Nach Hause gehen: Eine Heimat suche (Ullstein Verlag), eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Heimat, für das er 2017 den Evangelischen Buchpreis erhielt. Im selben Jahr wurde sein Monolog Melken zu den Berliner Autoren theatertagen eingeladen.

»Wieso ist der Umgang mit dementen Angehörigen so schwierig, wie kann man ihn freier und glücklicher gestalten? Der Autor Jörn Klare hat ein mutiges Buch über seine Mutter geschrieben. Er gibt Hilfestellung für den Moment, in dem ein geliebter Mensch plötzlich zum Fremden wird. Ein anrührendes, informatives und trotz der eigenen Ratlosigkeit hilfreiches Buch.« Annette Langer SPIEGEL ONLINE 20121121
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