Wiedersehen mit den Siebzigern

Die wilden Jahre des Lesens

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Im Unterschied zu den Sechzigern haben die siebziger Jahre keine gute Presse. Die Sechziger gelten als cool und heroisch, sie tragen das Gesicht von John F. Kennedy und den Sound von Miles Davis. Die Männer fuhren schnell und bewegten sich sparsam, die Frauen waren intellektuell und trugen Mähne. Alles war noch auf Anfang gestellt, alles war vintage. Die Siebziger stehen im Ruf der Wiederholung und im Zeichen der Dekadenz, sie waren zu bunt, zu laut, zu formlos. In Deutschland mündeten sie in die Katastrophe der RAF-Morde, international in die letzte, harte Phase des Kalten Krieges. Ästhetisch hinterließen sie Betonwüsten, bildungspolitisch die reformierte Massenuniversität. Ihr Farbspektrum war nicht besser als ihr politisches und moralisches Design. Es ist nicht leicht, die Siebziger zu mögen. Außer wenn man sie intensiv erlebt hat und auf dem Weg war, ein Intellektueller zu werden.

Ulrich Raulff, geboren 1950, studierte Geschichte und Philosophie in Marburg, Frankfurt und Paris, forschte in Europa und den USA. Er lebte in Berlin, Frankfurt und München, leitete das Feuilleton der F. A. Z., war leitender Redakteur der SZ. Seit zehn Jahren ist er Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Für sein Buch »Kreis ohne Meister: Stefan Georges Nachleben« erhielt er 2012 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch und Essayistik.

»Raulff schaut auf sein Leben zwischen zwanzig und dreißig und skizziert zugleich sein Porträt der siebziger Jahre. ... Raulffs siebziger Jahre sind ein Jahrzehnt der Bücher, der Lektüren, des Erlebens von Denkern und Theorien - ein Zeitvertreib, der hier kaum weniger wild wirkt als die freie Liebe.« Alexander Cammann, Zeit Literatur, Oktober 2014 »Raulff hat sie als geistige Lehrjahre seiner Generation vergegenwärtigt, mit einer Distanz, welche die oft drastische Ironie von Flauberts "Lehrjahren des Herzens" ebenso vermeidet wie die konturierende Vernunft historischer Interpretation oder übergreifender Thesen.« Hans Ulrich Gumbrecht, Neue Zürcher Zeitung, 4.10.2014 »Aus dem Anekdotischen und Persönlichen heraus entsteht so das Bild einer Epoche, die es nicht nur intensiv mit der Theorie, sondern auch noch ausschließlich mit gedruckten Texten zu tun hatte.« Catherine Newmark, Deutschlandradio Kultur, 7.10.2014 »So liest man Ulrich Raulffs Buch über die Siebziger also nicht nur
mit Behagen und Genuss, sondern auch mit Gewinn - auf dem Gebiet, auf welchem die postmodernen Siebziger sich austobten, der Theorie.« Michael Rutschky, Die Welt, 27.9.2014 »Über diese Zeit Auskunft zu geben, ist Raulff berufen wie kein anderer. ... Raulff ist ein Mann von stupender Belesenheit, aufgeräumt im Kopf und auch von aufgeräumter Stimmung, vor allem erzählt er großartig. ... Das Raulffs "Wiedersehen mit den Siebzigern" so viel Vergnügen macht, liegt wesentlich an seiner Fähigkeit, in wenigen Zeilen Situationen und Charaktere ins Leben zu rufen.« Stephan Speicher, Süddeutsche Zeitung, 23.9.2014 »Ulrich Raulffs Buch über die siebziger Jahre ist nicht nur der Bericht eines Intellektuellen über seine geistige Entwicklung. Er bietet in nuce auch das Panorama einer Zeit und ihrer Akteure.« Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 14.9.2014 »Raulffs Überlegungen über das Lesen geben mehr Einblick in die Mentalitäts- und Zeitgeschichte als so manche historische Abhandl
ung.« Mithu Sanyal, WDR 5, 22.11.2014 »Die siebziger Jahre sind wieder da: und zwar als "die wilden Jahre des Lesens", als die der Kulturhistoriker Ulrich Raulff sie in seinem ebenso anekdotenreichen wie vergnüglichen und niveauvollen Buch "Wiedersehen mit den Siebzigern" erinnert.« Neue Zürcher Zeitung, 27./28.12.2014 »Nachdenklich und ironisch, gelegentlich lustvoll Widerspruch provozierend.« Guntram Lenz, Mittelhessen, Dezember 2014 »Dass dieser Autor ein Stilist von Graden ist, braucht er nicht mehr zu beweisen: Seine journalistische Brillanz wie seine von einem kühlen Gestaltungswillen geprägte Ästhetisierung der Philologenhochburg im schwäbischen Hinterland, die im Literaturmuseum der Moderne Gestalt gefunden hat, belegen dies zur Genüge. Allein schon aus diesem Grund ist es ein Genuss, diesen intellektuellen Bildungsroman zu lesen.« Bettina Schulte, Badische Zeitung, 12.11.2014 »Raulff liefert das Gedächtnisprotokoll einer Expedition durch die "wilden Jahre des Lesens",
wie der Untertitel lautet. ... Raulffs elegante Prosa ist so fesselnd wie ein Campus-Roman, so lustig wie eine Gelehrten-Satire.« Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 29.9.2014
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