Verloren im Paradies

Ein Verlegerleben

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medienprofile-Rezension

Autobiografische Erinnerungen des wohl bedeutendsten Verlegers der ehemaligen DDR (*1934).
In der alten Bundesrepublik dürfte der Autor dieser Lebenserinnerungen nur Insidern bekannt gewesen sein. Und doch wird Elmar Faber (*1934) von Kennern in einem Atemzug mit Verlegerpersönlichkeiten wie Siegfried Unseld (Suhrkamp) oder Ernst Rowohlt genannt. Faber blickt in dieser reflektiert und kompakt verfassten Autobiografie auf rund fünf Jahrzehnte als Verleger zurück. Im Zentrum steht dabei sein Wirken für die Edition Leipzig und den Berliner Aufbau-Verlag in der alten DDR. So erfährt der Leser viel über Stimmungen, Rahmenbedingungen und das Innenleben des DDR-Literaturbetriebes und Buchmarktes aus der Sicht eines unmittelbar am Geschehen Beteiligten. Die mit der Wende verbundenen Um- und Abbrüche werden dagegen sehr kritisch gesehen; sein eigener nach der Wende gegründeter Verlag nur gestreift. Das Buch ist so auch ein Zeugnis für die auch 25 Jahre nach der Wende noch unterschiedliche Wahrnehmung dieser epochalen Ereignisse und wird in KÖBs wohl nur auf ein zurückhaltendes Interesse stoßen. Daher nur für ausgebaute Bi-Bestände.


Deutsche Literatur- und Verlagsgeschichte Vom Nachklang der Weimarer Republik bis in die Jetztzeit -- Der Lebensbericht eines herausragenden deutschen Verlegers erfasst mit immer auch politischem Blick einen dramatischen Abschnitt deutscher Geschichte. Elmar Faber zieht Bilanz: Ein unverwechselbarer Blick auf fast ein dreiviertel Jahrhundert deutscher Geistesgeschichte. Ein Leben zwischen den Untergängen könnte man die Erinnerungen des deutsch-deutschen Verlegers Elmar Faber nennen: von den Trümmern Weimars über den Zusammenbruch 1945 bis zum Ende der DDR 1990. Doch hier wird nichts betrauert, sondern mit luzider Heiterkeit über ein immer auch politisches Leben berichtet, das sich nie irgendeiner allgemein verbreiteten Meinung andiente. Sein Engagement galt den Autoren der DDR - die meisten kannte er persönlich, viele verlegte er selbst bis vor wenigen Jahren, darunter Christoph Hein, Christa Wolf, Erwin Strittmatter, Wolfgang Hilbig, Heiner Müller. Seine Autobiographie fügt s
ich in die Reihe der Memoiren von Hans Mayer bis Marcel Reich-Ranicki - sie vervollständigt den Blick auf deutsches Kulturleben der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Faber, ElmarElmar Faber, geboren 1934 in Thüringen, studierte in Leipzig Germanistik, war von 1959-1968 Redakteur, später Chefredakteur einer wissenschaftlichen Zeitschrift, seit 1968 Verlagslektor, seit 1970 Programmchef, seit 1975 Verleger von EDITION LEIPZIG, Verlag für Kunst und Wissenschaft. Von 1983 bis 1992 war er Verleger des Aufbau-Verlags und gründete 1991 seinen eigenen Verlag Faber & Faber.

» Seine manchmal fabulierenden Lebenserinnerungen sind pralle, aufschlussreiche und lesenswerte Erinnerungen. « Klaus-Peter Wolf Bianca Hein F.F. dabei 20141020
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