Die Eisenbahn über den Wolken

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medienprofile-Rezension

Ein chinesischer Comiczeichner erkundet die Geschichte einer historischen Schmalspurbahn im gebirgigen Süden Chinas.
Vor gut 100 Jahren bauten französische Ingenieure die Yunnan-Bahn, eine fast 1000 km lange Schmalspureisenbahn von der vietnamesischen Hafenstadt Haiphong durch den gebirgigen Süden Chinas bis nach Kumming. Ausgehend von einem in Vergessenheit geratenen "Friedhof der Ausländer" begibt sich der chinesische Comiczeichner Li Kunwu auf Spurensuche dieser weitgehend noch heute betriebenen Bahn. Historische Fotos eines am Bau beteiligten Franzosen, Georges Marbotte, helfen dabei, das harte Leben und die Arbeitsbedingungen der zahllosen Menschen, die am Bau der Strecke mitwirken mussten, zu ergründen. So erfährt er auch, dass ein Enkel des ehemaligen Fotografen ein Buch über das Chinaabenteuer der Familie des Großvaters geschrieben hat. Nicht ohne Selbstironie macht der Erzähler deutlich, wie schwer sich das heutige China mit der Erforschung seines jüngeren historischen Erbes tut, das durch die zahllosen Umwälzungen im 20. Jahrhundert in Vergessenheit geriet. In chinesischer Manier getuscht, vermitteln die Zeichnungen einen Einblick in das alte China zur Zeit des Eisenbahnbaus und in die atemberaubende Schönheit der Landschaft entlang der Gebirgsbahn. Eine Bereicherung für größere Graphic-Novel-Bestände.

Nach EIN LEBEN IN CHINA widmet sich Li Kunwu einem der spektakulärsten Bauwerk seiner Heimat, der "Yunnan-Bahn" in Südchina.
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