Die Hälfte des Himmels

Wie Frauen weltweit für eine bessere Zukunft kämpfen. Mit e. Vorw. v. Margot Käßmann

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medienprofile-Rezension

Reportagen über die Gewalt gegen Frauen (v.a. in Krisengebieten) und wie diese sich dagegen wehren.
Geschildert werden in diesen spannenden Reportagen einerseits grausame mittelalterliche Praktiken der Gewalt gegen Frauen, die so menschenverachtend sind, dass man diese Passagen möglichst schnell vergessen will. Aber die Degradierung von Frauen zu Menschen zweiten Grades, mit denen man alles nur erdenklich Böse anstellen kann, ist leider noch Realität in vielen Ländern der Welt. Andererseits aber wächst in diesen Regionen der Finsternis auch das Bewusstsein von immer mehr Frauen, sich dieser Gewalt zu widersetzen. Diese Opposition kann sehr verschiedene Formen annehmen, die auszuüben aber immer eines zur Voraussetzung hat, das in einem einzigen Wort ausgedrückt werden kann: Bildung. Die Autoren stellen den Lesern Frauen vor, denen sehr viel Schlimmes angetan worden ist. Und wir lernen Frauen kennen, deren Kraft und Mut man nur mit großem Respekt bewundern kann. Bei aller, manchmal auch schwer erträglichen Schilderung von Gewaltexzessen gegen Frauen, macht dieses Buch auch sehr viel Mut. Eine auf vier Seiten ausgebreitete eng gedruckte Liste von weltweiten Hilfsorganisationen (mit den jeweiligen Internetadressen!) zeigt, wie eng das Netz an Hilfen für und mit Frauen aus den Weltkrisenregionen inzwischen geworden ist. Ein ohne jede Einschränkung empfehlenswertes Buch!


"Frauen tragen die Hälfte des Himmels" - sagt ein chinesisches Sprichwort. Tatsächlich zeigen die Reportagen der beiden Pulitzer-Preisträger Nicholas D. Kristof und Sheryl WuDunn, dass arme Frauen oftmals die Hölle ertragen müssen. Die häufigsten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit richten sich gegen Mädchen und Frauen. Wir wissen das und sehen uns - leider - außerstande, daran etwas zu ändern. Wirklich?
Dieses Buch zeigt: Wirksames Handeln ist möglich, jeden Tag, auch bei uns. Es erzählt Geschichten von Frauen, die nicht aufgegeben haben, obwohl sie als Sexsklaven verkauft und erniedrigt, zur Machtdemonstration von Kriegern vergewaltigt und verstümmelt wurden, denen Bildung und ein selbstbestimmtes Leben verwehrt worden sind. Es sind Geschichten von Frauen, die ihr Schicksal nicht ergeben erduldet haben, sondern Hilfe gesucht, die Initiative ergriffen oder sich ganz einfach zur Wehr gesetzt haben. Darauf zu achten, dass Menschenrechte auch für Frauen gelten, ist nicht
nur ein Akt der Gerechtigkeit. Frauen zu mehr Geltung und Wertschätzung zu verhelfen, ist auch ein Akt politischer und ökonomischer Vernunft: überall, wo Frauen eine stärkere Rolle spielen, nimmt die Neigung junger Männer zu Aggressivität und Gewalt ab; überall, wo Frauen bezahlt arbeiten oder eigene Geschäfte führen, lässt sich ein deutlicher ökonomischer Aufschwung insgesamt feststellen.
Das letzte Kapitel dieses Buches sagt Ihnen, was Sie in 10 Minuten für die Hälfte der Menschheit konkret tun können. Manchmal zeigt einem das Mitgefühl für andere auch den richtigen Weg für das eigene Leben. Diese Nebenwirkung ist nicht ausgeschlossen.

Grete Osterwald wurde 1947 in Bielefeld geboren und lebt als freie Übersetzerin aus dem Englischen und dem Französischen in Frankfurt am Main. Sie erhielt u. a. 2001 den Übersetzerpreis des Verlages C.H.Beck und 2007 den Wilhelm-Merton-Preis für ihr umfangreiches Gesamtwerk.
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