Das Mädchen aus dem Hotel Metropol

Roman einer Kindheit

  • Nachdruck.
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Das Hotel Metropol in Moskau ist seit der Oktoberrevolution 1917 Wohnsitz für hohe Beamte der sowjetischen Regierung. Auch Ljudmila Petruschewskajas Familie bolschewistischer Intellektueller wohnt dort. Nach ihrer Geburt 1938 verbringt sie in dessen Art-déco-Pracht ihre ersten Jahre, bis nahe Verwandte den Stalinschen Säuberungen zum Opfer fallen, verhaftet und hingerichtet werden. Als Kind von sogenannten Volksfeinden lebt sie fortan am Rande der Gesellschaft. Im Zweiten Weltkrieg wird die Familie evakuiert. Ljudmila hungert, schläft in Güterwaggons oder unter dem Tisch einer Gemeinschaftswohnung und besucht lange keine Schule. Von der Mutter verlassen, drängt es sie zu einem Leben in Freiheit. Wie Édith Piaf singt sie auf Höfen Lieder, erzählt Geschichten und spielt bettelnd Oliver Twist. In Ferienlagern und Kinderheimen erobert sie sich als Außenseiterin mit ihrem Naturtalent Respekt. Wie das Kind sich mit unbändiger Fantasie gegen die Welt zur Wehr setzt, darin liegen die Wurz
eln für die Unangepasstheit der großen Schriftstellerin, die später so viele Menschen mit ihren Geschichten bezaubert.

Petruschewskaja, Ljudmila
Ljudmila Petruschewskaja, geboren 1938 in Moskau, gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Russlands. Ihre weltweit aufgeführten Theaterstücke und ihre Erzählungen, die in über dreißig Sprachen und auch ins Deutsche übersetzt wurden, werden mit denen von Anton Tschechow und Daniil Charms verglichen. Sie unterrichtet an der Moskauer Filmhochschule und tritt als Chansonsängerin auf. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Puschkin-Preis 1991 und zuletzt den World Fantasy Award (2010). »Das Mädchen aus dem Hotel Metropol« wurde für den National Book Critics Circle Award nominiert.
Leetz, Antje
Antje Leetz, geboren 1947 in Frankfurt am Main, war Lektorin für neue russische Literatur im Verlag Volk und Welt Berlin und drei Jahre Redakteurin in einem Moskauer Verlag. Sie ist als Herausgeberin, Übersetzerin und als Autorin von Radiofeatures zum Thema Russland tätig, darunter auch zwei über Ljudmila Petruschewskaja.

"Petruschewskajas sowjetische Erinnerungen funkeln in prägnanten, leuchtendbunten Szenen und schmieden aus dem Schmerz ihrer Generation kristallklare, lachende Prosa."
New York Times Book Review
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