Der Kummer von Belgien

Roman

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"Frau und Mutter" 
Mitgliederzeitschrift der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)
Düsseldorf
Es ist kein Zufall, dass der Schriftsteller Hugo Claus auch Maler ist. Wie ein großes Zeitgemälde setzt er seinen Roman „Der Kummer von Belgien“ Pinselstrich für Pinselstrich, Episode für Episode zusammen. Aus den zahlreichen, teils fragmentarischen Erzählungen ergibt sich das Bild einer ganzen Epoche, gesehen aus der Perspektive des Louis Seynaeve. Der aufgeweckte Junge lebt zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in einem katholischen Internat, schmiedet dort Geheimbünde mit seinen Mitschülern, bis seine Familie ihn nach dem deutschen Überfall auf Polen nach Hause holt. In seinem flämischen Heimatort Walle schließt er sich der „Nationalsozialistischen Jugend Flanderns“ an, distanziert sich jedoch bald vom nationalsozialistischen Gedankengut. Er macht zunächst eine Druckerlehre und wird später Schriftsteller – damit trägt „Der Kummer von Belgien“ deutliche autobiografische Züge. Der Roman, als Neuausgabe zur Frankfurter Buchmesse 2016 erschienen, zählt zu den wichtigsten Werken der niederländisch-belgischen Literatur. Er ist anspruchsvoll geschrieben und von großer erzählerischer Kraft – und zeigt eindrucksvoll, wie sich Weltgeschichte im Leben jeder einzelnen Familie niederschlägt. Jutta Oster, Frau und Mutter


Der kleine, rotzfreche Louis Seynaves ist zunächst hingerissen vom Einmarsch deutscher SS-Verbände in sein flämisches Heimatstädtchen Walle, das alsbald zum Spiegel der großen Welt wird. Spielerisch, humorvoll und mitreißend fügt Hugo Claus in seinem Meisterwerk Hunderte von Episoden zu einem epochalen Roman zusammen, der zum Kanon der Weltliteratur gezählt wird.

Belgien ist zur Zeit des Zweiten Weltkriegs weniger ein Land denn ein Zustand, in dem sich auch der kleine Louis wiederfindet. Mit drei Mitschülern hat er einen Geheimbund geschlossen, in dem sie verbotene Bücher lesen, bis ihn seine Mutter nach dem deutschen Überfall auf Polen aus dem Internat nach Hause holt. Sein Zuhause, das sind die Gassen um den Grote Markt, die schummrigen Winkel in der väterlichen Druckerei und vor allem der Familientratsch am Küchentisch. Jede kleine Denunziation, jede opportunistische Versuchung, sich mit den »Germanen« gegen die Wallonen zu verbünden, jede Episode dieser spannenden J
ahre erlebt Louis hautnah mit - wie einen Weltalltag, der sich in diesem Stück Weltliteratur spiegelt. »Der Kummer von Belgien«, brillant übersetzt von Waltraud Hüsmert, wurde von der Literaturkritik mit Günter Grass' »Blechtrommel« und Gabriel García Márquez' »Hundert Jahre Einsamkeit« auf eine Stufe gestellt.

Hugo Claus (1929-2008) gilt als der bedeutendste belgische Nachkriegsautor niederländischer Sprache. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in einem katholischen Internat; danach lebte er mehrere Jahre u.a. in Rom, Amsterdam und in den USA. In Paris schloss er sich der Künstlergruppe »Cobra« an, bevor er 1947 mit seinem Gedichtband debütierte. Claus trat auch als Drehbuchautor, Übersetzer (etwa von Georg Büchner und Dylan Thomas), Dramatiker, Maler, Film- und Fernsehregisseur in Erscheinung. Sein Werk umfasst über 150 Buchveröffentlichungen, wurde vielfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Preis der Niederländischen Literatur und dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung) und in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

»Dieser Coming-of-Age-Roman, der der schulischen Karriere seines Protagonisten Louis Seynaeve in zwei westflämischen Städten 1939 bis 1945 folgt, ist so witzig wie brillant.« Clemens Ruthner, Falter, Oktober 2016
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