Die guten Tage

Roman. Nominiert für den Literaturpreis Alpha 2019 (Shortlist) und den Österreichischen Buchpreis, Debütpreis 2019 (Shortlist)

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Evelyn Cölln
KÖB-Mitarbeiterin
Švabo, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, war noch ein Kind, als die NATO während des Kosovo-Konflikts seine Heimatstadt Belgrad bombardierte. Als junger Erwachsener floh er mit der Unterstützung seiner Großmutter nach Wien und versuchte dort vergeblich Fuß zu fassen. Zehn Jahre später kehrt er nach Belgrad zurück, um an der Beerdigung seiner Großmutter teilzunehmen - voller Angst vor der Konfrontation mit seiner Familie, mit der er abgeschlossen hatte, und vor den Erinnerungen an seine trostlose Kindheit, die als Rückblenden in den Roman eingewoben sind. Mit unglaublicher Sprachgewandtheit lässt der Autor den Leser an der Gefühlswelt von Švabo teilhaben, einem emotionalen Chaos aus Wut, Heimatlosigkeit, Sehnsucht, Schuldgefühlen, Hass und Hoffnungslosigkeit. Ein vielschichtiger und schonungsloser Roman!

In einem Bus, dem täglich zwischen Wien und Belgrad verkehrenden "Gastarbeiter-Express", rollt der Erzähler durch die ungarische Einöde. Jener Stadt entgegen, in der er aufgewachsen ist. Die Bomben, der Krieg, Milosevic, den er zuerst lieben, dann hassen gelernt hat, und der Vater, für dessen Ideologie und Opportunismus er nur noch Verachtung empfindet, hatten ihn ins Exil getrieben. Entkommen ist er dem Balkan auch dort nicht. In beeindruckenden Bildern erzählt Marko Dinic zwanzig Jahre nach dem Bombardement von Belgrad von einer traumatisierten Generation, die sich weder zu Hause noch in der Fremde verstanden fühlt, die versucht die eigene Vergangenheit zu begreifen und um eine Zukunft ringt.

Dinic, Marko
Marko Dinic wurde 1988 in Wien geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Belgrad. Er studierte in Salzburg Germanistik und Jüdische Kulturgeschichte. Die guten Tage ist sein erster Roman.

"Mit 'Die guten Tage' legt Dinic sein Debüt vor, völlig frei von migrantischer Heimat-Nostalgie. Der Text wirkt weder einfach so dahinerzählt, noch handelt es sich - trotz aller Wut des Ich-Erzählers - um eine Suada. Und das ist sehr beachtlich in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur." Christiane Müller-Lobeck, taz, 3.08.19

"Ein bildstarkes Debüt." Julian Schütt, 52 beste Bücher, srf, 23.06.19

"Kraftvoll und desillusionierend. Ein Buch, das man so schnell nicht vergessen wird." Ralph Gerstenberg, SWR2, 02.06.19

"Dinic hat mit 'Die guten Tage' einen intensiven und entschlossenen Debütroman geschrieben. Stark." Stefan Gmünder, Der Standard, 11.04.19

"Marko Dinics Verfahren ist die Kälte, die dem, was wehtut, mit bewusst gesetzten Abstufungen von Hohn und Abscheu begegnet. ... Hinter alldem fühlt der Leser die Echtheit eines Schmerzes, die sich, trotz gegenteiligen Anscheins, denkbar weit vom Zynismus hält." Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung, 02.04
.19

"Ein wütender Monolog eines um seine Zukunft betrogenen Sohnes, ein Abgesang auf Chauvinismus und Nationalismus, ein düsterer Anti-Heimatroman. Dinic übersetzt die Wut in eine lebendig-derbe, vorwärtsdrängende Sprache, die einen mitzieht." Martina Läubli, NZZ am Sonntag, 31.03.19

"Dinic hat den Roman zur Stunde geschrieben. ... Hier schreibt kein Freigeist, man sieht seinem Buch an, dass es brennt im Herzen des Autors." Anton Thuswaldner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.19

"Dinic hat das Temparament des Balkans sprachmächtig in Worte gekleidet. ... Man liest einen gesellschaftlichen Befund von der großen emotionalen Not, in die Menschen über Generationen hinweg durch die Weitergabe von patriarchal bestimmter Gewalt an die nächste geraten sind." Gudrun Braunsperger, Die Presse, 02.03.19

"Marko Dinic schreibt hart und weich zugleich, beherrscht mehrere Tonlagen und spielt sie zuweilen sogar parallel. ... Er hat einen vielschichtigen Roman und ei
n wichtiges Buch über Europa und Nationalismus geschrieben." Sebastian Fasthuber, Falter, 27.02.19

"'Die guten Tage' ist ein Buch von großem sprachlichen Furor. ... Ein bemerkenswerter Roman, weil er die Zerissenheit von Identitäten sichtbar macht." Christoph Schröder, Der Tagesspiegel, 24.02.19

"Ein Buch über das Fremdsein, auch im eigenen Leben, geschrieben mit unglaublicher Virtuosität und sprachlicher Brillanz." Christiane Irrgang, NDR Kultur, 21.02.19

"Ein literarisches Meisterstück! Unglaubliche Sätze! Sätze, die man sich anstreichen und zitieren möchte. Hier betritt ein Autor die literarische Bühne, von dem man sicherlich noch viel hören wird." Annemarie Stoltenberg, NDR Gemischtes Doppel, 19.02.19
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