Eine Liebe im Kaukasus

Roman

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medienprofile-Rezension

Eine Liebesgeschichte, die zugleich ein brillantes Dokument der kulturellen Globalisierung ist.
Dieser preisgekrönte Roman der in Dagestan geborenen jungen Autorin (geb. 1985) ist ein brillantes Dokument der kulturellen Globalisierung, erhellender vielleicht, jedenfalls amüsanter als manch einschlägige Sozialstudie. Schauplatz ist ein Dorf in Dagestan an den Ufern des Kaspischen Meeres, in dem ein moderner, westlich geprägter Lebensstil und die unterschiedlichsten Spielarten archaischer Denk- und Verhaltensweisen aufeinanderprallen. Religiöser Fundamentalismus (Wahabitentum, Sufismus) und obskurer Aberglauben beherrschen das Denken der Mehrheit in dieser von vielen Volksgruppen besiedelten russischen Teilrepublik. Notgedrungen akzeptiert oder verklärt man Korruption und kriminelles Oligarchentum, sofern es einem nützt. Traditionelle Familienstrukturen bestimmen noch immer auf groteske Weise das Leben. Vor diesem Szenario spielt eine ungemein lebendig und inspiriert erzählte Liebesgeschichte. Marat, ein nicht mehr ganz junger Anwalt, soll endlich unter die Haube gebracht werden. Die Mutter hat eine Liste mit Heiratskandidatinnen zusammengestellt, die man jetzt - ohne Erfolg - abklappert. Zufällig trifft Marat eine junge Frau, die mit ihren 26 Jahren nach den Begriffen ihrer Umwelt auf dem besten Weg ist, eine alte Jungfer zu werden. Beide verlieben sich Hals über Kopf, was die Pläne der Verwandtschaft gehörig durcheinanderwirbelt. - Mit Tiefgang, und dennoch ungemein unterhaltsam und temperamentvoll erzählt. Sehr zu empfehlen! (Übers.: Christiane Körner)

Marat, ein junger Anwalt, kehrt aus Moskau in seine Siedlung am Kaspischen Meer zurück. Seine Eltern haben bereits den Hochzeitssaal gebucht. Sie sind fieberhaft dabei, ihrem Sohn eine geeignete Braut zu präsentieren, während ihn der Fall einer ermordeten Bürgerrechtlerin nicht loslässt. Patja, auch sie aus Moskau zurückgekehrt, versucht sich vor den Nachstellungen Timurs in Sicherheit zu bringen, mit dem sie sich fünf Monate lang auf Facebook geschrieben hat und der sie, zur Freude der Eltern, partout heiraten will.Die Präsentation der Kandidaten, ein wandernder Brautzirkus, führt quer durch die Milieus. Während des Vorstellungsmarathons kreuzen sich die Wege von Patja und Marat, die sich heftig ineinander verlieben. Romeo und Julia auf dem kaukasischen Dorf? Die Sache geht in der Tat nicht gut aus. Doch nicht die Eltern haben dabei ihre Finger im Spiel, sondern ein mafiotischer Krimineller, der zur falschen Zeit aus dem Gefängnis entlassen wird. Alissa Ganijewa, eine mutige, wel
toffene Schriftstellerin, erzählt diese Liebesgeschichte in zarten, rebellischen, zornigen Sätzen. Dialogreich, in komischen, oft skurrilen Szenen zeichnet sie das Bild einer Gesellschaft, in der globalisierte Lebensformen und traditionell geprägte Familienstrukturen, Archaik und Moderne aufeinanderprallen, während Korruption und Terrorgefahr ihr buchstäblich die brüchigen Fundamente wegzusprengen drohen.

Ganijewa, AlissaAlissa Ganijewa, geboren 1985, wuchs in Machatschkala/Dagestan auf und lebt heute als Literaturkritikerin und Autorin in Moskau. Ihr Debüt, die unter männlichem Pseudonym veröffentlichte Erzählung Salam, Dalgat, löste heftige Reaktionen aus. Die russische Mauer, ihr erster Roman, wird zur Zeit in mehrere Sprachen übersetzt.
Körner, ChristianeChristiane Körner lebt als Übersetzerin und Publizistin in Frankfurt am Main.

»Die Lektüre nimmt gefangen, und dies nicht nur wegen des klugen Romanaufbaus, der Perspektivenwechsel und der mit Jugendslang und Elementen dagestanischer Idiome angereicherten sprache, die Christiane Körner glänzend ins Deutsche übertragen hat.« Ilma Rakusa Neue Zürcher Zeitung 20170103
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