Die Unglückseligen

Roman

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medienprofile-Rezension

Eine Molekularbiologin will Krankheit, Alter und Tod besiegen - Roman mit Anklängen an Goethes "Faust".
Drei Hauptpersonen bestimmen den Handlungsverlauf und die Atmosphäre dieses Romans: die Molekularbiologin Dr. Johanna Mawet, der Naturforscher Johann Wilhelm Ritter aus der Zeit der deutschen Romantik, der trotz seines offiziellen Todesjahres 1810 bis in die Gegenwart weiterlebt, und der Teufel, der in Jamben spricht, die an die Knittelverse in Goethes Faust-Drama erinnern. Die Heldin ist eine moderne Frau, 40-jährig, ohne Anhang, mit nur gelegentlichen sexuellen Kontakten, ohne Verbindung mit ihren Eltern, ganz der Forschung hingegeben. Ihre Spezialität sind Zebrafische, die verlorene Körperteile regenerieren können. Bei einem Forschungsaufenthalt in den USA lernt sie den befremdlich wirkenden John kennen, der sich später als der Physiker J. W. Ritter vorstellt, der mit Goethe bekannt war, sich u.a. mit galvanischen Experimenten einen Namen gemacht hat und dem sogar ein abgetrennter Finger nachwächst. Frau Dr. Mawet, die die Menschheit von Krankheit, Alter und Tod befreien will, ist von ihm fasziniert und lässt sein Genmaterial sequenzieren. Die sich immer stärker isolierende, gelegentlich auch unschicklich handelnde Forscherin wird zuletzt in eine Anstalt verbracht, aus der sie Ritter, der sogar ihr Liebhaber geworden ist, rettet, um gemeinsam ins Wasser zu gehen. Der Teufel kommentiert in eigenen Kapiteln mit altertümelnder Sprache das Geschehen. Auch die Sprache Ritters lehnt sich an das Deutsch um 1800 an, was Bewunderung verdient, aber wohl nicht jedermanns Lesegeschmack treffen wird. Optische Auflockerung leisten der Wechsel der Schrifttypen, Sprechblasen und auch graphisch abgehobene Fremdtexte. Dr. Mawet hält nichts von Gott und Religion, verdirbt es sich schließlich auch noch mit dem Teufel und gehört so zu den "Unglückseligen". Das große Thema fasziniert, in Teilen des Romans werden aber auch Klischeevorstellungen (z.B. von den Männern und den Bayern) bedient. Für literarisch Interessierte reizvoll.

Der große Roman über die Sehnsucht nach Unsterblichkeit

Johanna Mawet ist Molekularbiologin und forscht an Zebrafischen zur Unsterblichkeit von Zellen. Während eines Forschungsaufenthalts in den USA gabelt sie einen merkwürdigen, alterslosen Herrn auf. Je näher sie ihn kennenlernt, desto abstrusere Erfahrungen macht sie mit ihm. Schließlich gibt er sein Geheimnis preis. Er sei der Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776. Starker Tobak für eine Naturwissenschaftlerin von heute. Um seiner vermeintlichen Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen, lässt sie seine DNA sequenzieren. Als Johannas Kollegen misstrauisch werden, bleibt dem sonderbaren Paar nur eines: die Flucht, dorthin, wo das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und schwarze Romantik sich schon immer gerne ein Stelldichein geben - nach Deutschland.

In ihrem ersten Roman seit "Die deutsche Seele" nimmt Thea Dorn uns mit in die Extreme moderner Biomedizin und zieht uns zugleich in die Untiefen einer ro
mantischen Seele. "Die Unglückseligen" ist ein großes Lese- und Erkenntnisvergnügen, in dem sich die lange Tradition des Fauststoffes zeitgemäß spiegelt.

Thea Dorn, geboren 1970, studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin und arbeitete als Dozentin und Dramaturgin. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane und Bestseller, Theaterstücke, Drehbücher und Essays und moderierte die Sendung »Literatur im Foyer« im SWR-Fernsehen. Seit März 2020 ist sie leitende Moderatorin des »Literarischen Quartetts«. Thea Dorn lebt in Berlin.

"Ein Paukenschlag in der deutschen Gegenwartsliteratur." ARD "Druckfrisch", Denis Scheck
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