Was heißt: einen literarischen Text interpretieren?

Voraussetzungen und Implikationen des Redens über Literatur

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medienprofile-Rezension

Komplexer Diskurs über das Reden über Literatur.
Das Reden über Literatur, so das Credo des Autors, sei kein schmückendes Beiwerk der literarischen Kultur, sondern ihr "unabdingbarer Bestandteil". Wer sich allerdings anschickt, einen Text zu interpretieren, müsse gute Gründe vorweisen können, welche entweder im Text selbst oder im Betrachter lägen. Schon Sokrates habe festgestellt, dass die "Umstehenden" mitunter trefflicher über die vorgetragene Dichtung zu reden gewusst hätten als deren Urheber. Jan Philipp Reemtsma umkreist die möglichen Herangehensweisen an eine Textinterpretation und die auf diesem Weg vielfach ausgelegten Fallstricke. Er zieht Beispiele von der Antike bis zur Moderne heran, verweist auf Schrifsteller, Romanfiguren, Germanisten, Philosophen - nicht selten sind es ein, eineinhalb Dutzend miteinander verknüpfte Namen auf zwei willkürlich aufgeschlagenen gegenüberliegenden Druckseiten - und unternimmt eigene Interpretationsversuche, etwa zu Goethes Epos "Hermann und Dorothea". Reemtsmas anspruchsvoller Essay ist keine praktische Handreichung für Rezensenten, genauso wenig stellt er Lehrsätze für angehende Germanisten auf. Vielmehr vollführt er in großer geistiger Flexibilität eine ebenso abwechslungsreiche wie komplexe Diskussion von Problemfeldern wie Perspektive, Inhaltsangabe oder Metaphern. - Literaturinteressierten Leser/innen in größeren Beständen empfohlen.


Was heißt das eigentlich: einen literarischen Text interpretieren? Was ist das Reden über Literatur überhaupt für eine Tätigkeit? Womit hat man es zu tun, wenn man es mit literarischer Qualität zu tun bekommt? Hat das Gerede von "Tod des Autors" irgendeinen Sinn - und geht es bei Literatur um anderes als um Schönheit? Jan Philipp Reemtsma entwirft in diesem Buch eine radikale Theorie der Lesekompetenz. Lange gab es keine derart virtuose Einführung in die Grundlagen der Literaturwissenschaft. Wer den Literaturwissenschaftler und public intellectual Jan Philipp Reemtsma kennt, der weiß, dass seine Urteile über Texte - ob sie von Heinrich von Kleist stammen oder von Stephen King - vor allem eines sind: nie langweilig. Sie zeigen nicht nur by the way, was, wie und warum man lesen sollte. Sie verknüpfen auch mühelos Theorie und hermeneutische Praxis, E und U, Germanistik, Philosophie und Polemik. Reemtsmas Grundkurs im Gebrauch von Skalpell und Tupfer im Literatur-OP hat den bestmö
glichen Effekt: Man will danach lesen. Besser lesen.


Jan Philipp Reemtsma ist Geschäftsführender Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg.
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