Der Stift und das Papier

Roman einer Passion

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medienprofile-Rezension

Das schreibende Kind. Hanns-Josef Ortheil erzählt aus der Vorschule der Literatur.
Das stumme Kind, das sprechen, lesen und schreiben lernt, ist das große Thema von Hanns-Josef Ortheils Romanen. Diesmal geht es darum, wie der Vater den Sohn mit Stift und Papier vertraut gemacht hat. Das geschah zunächst - so die Rahmenhandlung der Erinnerung - in einer Jagdhütte im Westerwald. Dort begann die Vorschule des Schreibens. Naturbeobachtungen wurden fixiert. Es kommt dabei auf sensibles Sehen an und auf das richtige Wort. Dann lernt der Junge, die Schreibfertigkeiten auszudehnen, experimentiert mit Zielgattungen, der Reportage, dem Tagebuch, dem Prosagedicht, dem erfindenden Erzählen, dem journalistischen Schreiben. In der Wohnung der Eltern bekommt er ein eigenes Arbeitszimmer. Mit viel Humor schreibt Ortheil über seine Frühbegabung, zeigt Möglichkeiten, Grenzen und auch Unverständnis der Umwelt auf. Am schönsten sind die Erinnerungen da, wo es um die Arbeit am Wort geht, um das Staunen über Sprache: Warum heißt es "hantieren", wie kann man über "gedachte Musik" schreiben, was passiert, wenn das Schreiben auf Reisen geht (an die Mosel oder nach Berlin etwa), und was ist es für ein Unterschied, über ein Fußballspiel oder über einzelne Spieler zu schreiben? Ein wunderbarer, einsichtsvoller und berührender Roman, der in die gar nicht so geheimen Ursprünge eines Schriftstellerlebens blicken lässt. Für alle Bestände.
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Rolf Pitsch M.A.
Geschäftsführer
Bonifatius GmbH, Paderborn
Es erscheint wie ein Wettstreit der Eltern: Im Alltag und in den Ferien suchen Vater und Mutter danach, wie sie ihren lange nicht sprechenden Sohn fördern können. Innerhalb der kleinen Familie entstehen Schreibwerkstätten, mit denen der Sohn zunehmend Selbständigkeit erreicht, sich aus der Fördersituation durch Schreiben und Musizieren befreit. Ein weiteres Detailkapitel der Ortheilschen Biografie. Auch ein Bericht über Erziehung im Deutschland der 1960er Jahre.

Nach dem Erscheinen seines zweiten Kindertagebuchs "Die Berlinreise" wurde Hanns-Josef Ortheil häufig gefragt, wie er als Zwölfjähriger ein derart beeindruckendes Buch schreiben konnte. Dieser Frage ist er jetzt in dem Band "Der Sift und das Papier" nachgegangen. Schritt für Schritt wird erzählt, wie er, begleitet und angeleitet von Vater und Mutter, sich das Schreiben beibrachte. Er beschreibt, wie er übte und wie diese Übungen langsam übergingen in kleine Schreibprojekte, die er sich selber ausdachte und verfolgte. Es ist die bewegende Geschichte eines Jungen, der lange Zeit nicht sprach und der einen eigenen Weg zum Sprechen und Schreiben suchen musste. Und es ist bei allen Widerständen, die sich in den Weg stellten, die Geschichte eines Wunderkinds, das früh ein Gefühl für das Erzählen besaß und das über eine Gabe verfügte, die alle anderen überstrahlte: beobachten zu können und das Beobachtete traumwandlerisch in die richtigen Worte zu fassen.

Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln geboren. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Seit vielen Jahren gehört er zu den beliebtesten und meistgelesenen deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Thomas-Mann-Preis, dem Nicolas-Born-Preis, dem Stefan-Andres-Preis und dem Hannelore-Greve-Literaturpreis. Seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt.

"Ortheil taucht für seinen Roman in das Archiv seiner frühesten Texte ein - und gleitet hinüber in die Sprache des Kindes, das er mal war." Tobias Becker / DER SPIEGEL
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