Ungläubiges Staunen

Über das Christentum

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medienprofile-Rezension

Der andere Blick: Navid Kermanis ungläubige, aber bewundernde Meditationen erschließen die ästhetische Erfahrung des Christentums.
Liebe zur Tradition ist die Kraft, die das neue Buch des Kölner Islamwissenschaftlers, Schriftstellers und Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels 2015 Navid Kermani beseelt. Auch als Protest gegen den IS, der auf barbarische Weise alte Kulturstätten in Syrien zerstört, kann man dieses Buch lesen: vierzig meditative Erzählungen über Bilder, Begriffe, Heilige und Rituale aus der katholischen Bilderwelt. Im Jahr 2008 hatte Kermani in Rom ein Erweckungserlebnis, bei der Betrachtung eines Bildes von Caravaggio. Dieser Maler, der für seinen derben Naturalismus oft gescholten wurde, ist für den heutigen islamischen Betrachter ein "Türöffner" zu einer Religion, die nicht Gottesbilder an die Wand bannt, sondern Ausdruck des menschlichen Umgangs mit Gott mit allen Schrecken und in aller Schönheit ist, sozusagen ein Schirmherr der Menschlichkeit: Mit Caravaggio entdeckt Kermani die Apathie der Henker in der Kreuzigung des Petrus, den Spott Judiths bei der Enthauptung des Holofernes, die Reifeprüfung Gottes mit Abraham bei der Opferung seines Sohnes. Das sind neue Seiten an alten Ikonographien, die von Leidenschaft und Sympathie zeugen. Navid Kermani hat kein Andachtsbuch, keine Apologie, aber ein Bewunderungsbuch über das Christentum geschrieben, ein ästhetisches Bekenntnis, dem man zwar "pietistische Blockaden" (Wolfgang Huber) vorhalten mag, von dessen Toleranz und Verstehenskraft man allerdings großen Respekt haben muss. Allen Beständen empfohlen!


Was geschieht, wenn einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller, der selbst ein Muslim ist, sich in die christliche Bildwelt versenkt? Navid Kermani sieht staunend eine Religion voller Opfer und Klage, Liebe und Wunder, unvernünftig und abgründig, zutiefst menschlich und göttlich: ein Christentum, von dem Christen in dieser Ernsthaftigkeit, Kühnheit und auch Begeisterung nur noch selten sprechen.
Es ist ein Wagnis: Offenen Herzens, mit einer geradezu kindlichen Neugier steht Navid Kermani vor den großen und vor unbekannten Werken der christlichen Kunst. Und es wird zum Geschenk: Denn seine berückend geschriebenen Meditationen geben dem Christentum den Schrecken und die Schönheit zurück. Kermani hadert mit dem Kreuz, verliebt sich in den Blick der Maria, erlebt die orthodoxe Messe und ermisst die Größe des heiligen Franziskus. Er lehrt uns, in den Bildern alter Meister wie Botticelli, Caravaggio oder Rembrandt auch die Fragen unserer heutigen Existenz zu erkennen - mit
klarem Blick für die wesentlichen Details und die untergründigen Bezüge auch zu entfernt scheinenden Welten, zur deutschen Literatur, zum mystischen Islam und selbst zur modernen Heilgymnastik. Seine poetische Schule des Sehens macht süchtig: süchtig nach diesem speziellen Blick auf das Christentum und sehnsüchtig danach, selbst so sehen zu können.


Navid Kermani lebt als freier Schriftsteller in Köln. Für seine Romane und Essays erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Kleist-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis.
"Erfrischend subversiv."Walter Kayser, Portal für Kunstgeschichte, 10. Dezember 2015"Ein Buch gerade auch für Atheisten, explizit Ungläubige."Der Tagesspiegel, 5. Dezember 2015"Der unvoreingenommene, kluge Blick auf das Fremde."Literatur Spiegel, Dez 15/Jan 16"Diese 40 Bildbeschreibungen eines Moslems zu Schlüsselwerken der christlichen Kunst sind das schönste Buch, das je auf einer deutschen Bestsellerliste stand."Denis Scheck, Der Tagesspiegel, 2. November 2015"Er nähert sich dem christlichen Glauben nicht denkend, sondern schauend und fühlend."Friedrich Wilhelm Graf, Die ZEIT, 15. Oktober 2015"Navid Kermani erweist sich in seinem neuen Buch "Ungläubiges Staunen" als hervorragender Kenner der Bibel und der christlichen Kunst."Wiener Zeitung, 13. Oktober 2015"Eine Liebeserklärung an den Glauben."Zeit, 8. Oktober 2015"Ein unglaublich guter Anstoß, den Blick neu zu schärfen für das wunderbar Befremdende katholischer Bildwelten."Jan-Heiner Türck, Neue Zürcher Zeitung, 8. Oktober 2015"Ein Augenöffner. [...] bringt das Christentum einem Publikum näher, dem die vermeintlich eigene Religion längst fremd geworden ist."René Aguigah, Cicero, Oktober 2015"Literarisch und intellektuell ein großer Wurf (...) Bei übermäßigem Genuss besteht Suchtgefahr."Joachim Frank, Kölner Stadt-Anzeiger, 4. September 2015"Kermani ist ein moderner Mystiker."Friedrich Wilhelm Graf, Deutschlandradio Kultur, 28. August 2015"Es ist möglich, auch entspannt und gerade deshalb inspirierend über den Glauben zu schreiben (...) Dieses Buch überwindet Grenzen ."Johann Hinrich Claussen, Süddeutsche Zeitung, 25. August 2015"Wer neugierig ist aufs fremdgewordene, eigene Christentum dürfte seufzen: Danke, Navid Kermani. " Christiane Florin, Deutschlandfunk, 24. August 2015"Eine faszinierend schwärmerische Annäherung an den christlichen Glauben."Alexander Cammann, Die Zeit, 20. August 2015
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