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Mystische Spiritualität für heute

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 Borromäusverein e.V.
„Herr der Töpfe und Pfannen, ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein ... Mache mich zu einer Heiligen, indem ich Mahlzeiten zubereite und Teller wasche ... Kannst Du meinen Spüllappen als einen Geigenbogen gelten lassen, der himmlische Harmonie hervorbringt auf einer Pfanne? Sie ist so schwer zu reinigen und ach, so abscheulich!“ Dieser tiefe Seufzer aus dem Haushalt stammt von Teresa von Ávila (1515-1582) und bezeugt gleich dreierlei: auch Heilige müssen spülen und den Haushalt machen - und selbst dort ist Zeit für ein Gebet, zu dem keine Formeln oder frommen Worte nötig sind. - Der Theologe Johannes Schleicher geht noch einen Schritt weiter: Auch zwischen Töpfen und Pfannen, Windeln und Bügelwäsche ist Gott da. Er muss nicht erst herbeigebetet oder herbeigesungen werden, seine Anwesenheit bei und in mir und Ihnen, in jedem Menschen ist von Dauer. Dieses Bewusstsein von der Anwesenheit Gottes mitten im Leben bezeichnet Schleicher als „mystische Spiritualität“. - Sie sei allen Menschen zugänglich und nicht den religiösen Profis vorbehalten, betont Schleicher. Ein „Mystiker ist einfach jemand, der vom bloßen Glauben und den dazugehörigen Systemen [Glaubenslehre, Dogmen usw.] zur tatsächlichen inneren Erfahrung Gottes übergegangen ist, der also nicht Gott sucht, sondern sich von Gott gefunden weiß.“ - Mystik ist also ein sehr einfaches Konzept, eine Haltung, die eingeübt werden muss, und keinesfalls ein religiöser Hochleistungssport. „Das Einzige, was uns von Gott trennt“, zitiert der Autor den Mystiker Thomas Keating, „ist unser eigener Gedanke, dass wir von Gott getrennt sind“. - Johannes Schleicher zeigt, dass diese Gottunmittelbarkeit sich wie ein roter Faden durch die Bibel zieht, und stellt Christ*innen vor von Hildegard von Bingen über Teresa von Ávlia bis zu Frère Roger und David Steindl-Rast, die mystische Spiritualität gelebt und gelehrt haben oder das noch tun. - Am Ende eines jeden Kapitels bietet er „Übungen für den Alltag“ an, die den Leser*innen helfen sollen, einen Zugang zur mystischen Spiritualität zu finden, z.B.: „Ich suche Gott nicht im Alltag, an bestimmten Orten oder in Dingen, sondern mache mir bewusst, dass Gott gegenwärtig ist und in unserem Herzen wohnt.“ - Schleicher macht es seinen Leser*innen leicht, diesen Zugang zu finden. Eine Portion Neugier, dem roten Faden Mystik in der Bibel zu folgen, reicht, um von diesem Buch zu profitieren. Die Aufgaben, die in das Wie mystischer Spiritualität einführen, sind einfach und tatsächlich auch zwischen Töpfen und Pfannen, beim Elterntaxi, am Rande des Fußballplatzes oder am Computer einzuüben. Ein Buch, das nachhaltig die Spiritualität einer jeden Christin und eines jeden Christen fördert, sehr wichtig in Zeiten, in denen die Kirchenstrukturen sich so stark verändern wie jetzt. Christoph Holzapfel

(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusverein e.V. und dem Sankt Michaelsbund Diözesanverband München und Freising e.V. als Religiöses Buch des Monats Juni 2022)
 

Geht es heute um Kirche und Glaube, stehen häufig nicht die Inhalte im Vordergrund oder der gelebte, alltägliche Glaube, sondern allermeist die Strukturen. Und diese Strukturen sind auch noch immer der Grund, warum Menschen in der Kirche in "Profis" und "Laien" eingeteilt werden. Den Laien wird dann häufig im gleichen Atemzug die Kompetenz abgesprochen, mündig den eigenen Glauben zu leben. Christliche Spiritualität ist daher nicht selten "von oben" bestimmt und vorgegeben. Ein christliches Leben zu führen beschränkt sich in diesem Sinn dann darauf, Inhalte gläubig nachzuvollziehen. Mystische Spiritualität dagegen hat das Ziel, Menschen selbstbewusst und mündig zu machen. Sie spricht uns zu, dass Gott in jedem von uns wohnt und im Alltag erfahrbar ist, ohne dass dazu die Vermittlung durch einen "professionellen Stellvertreter" oder bestimmte vorgegebene Rituale notwendig wären. Dies zu belegen und auszuführen ist das Ziel dieses Buches. Dabei benennt und der erklärt der Autor Johan
nes Schleicher zunächst ausgehend von der Bibel einige mystische Themen. Im zweiten Schritt vertieft er dies am Beispiel einiger wichtiger Mystiker und ihrer Kernaussagen.

Johannes Schleicher studierte Theologie in Freiburg / Breisgau und Jerusalem. Von 1982 bis 2004 war er als Pastoralreferent in der Erzdiözese Freiburg tätig. 2004 bis 2009 leitete er die Abbaye de Fontaine-André. Von 2009 bis 2016 arbeitete Johannes Schleicher im Via Cordis Haus St. Dorothea in Flüeli Ranft (Schweiz). Bis 2020 war er verantwortlich für Spiritualität und Bildung in der Römisch Katholischen Kirche CH - Basel - Stadt. Seither ist er als Kursleiter und geistlicher Begleiter tätig.
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