Der Abfall der Herzen

Ein 16 Jahre alter Brief, an den sich Thorsten Nagelschmidt nicht mehr erinnern kann, ist der Auslöser dafür, dass er seine alten Tagebücher hervorholt und sich in deren Lektüre vertieft. Gefesselt von seinen Aufzeichnungen beschließt er, die damaligen Ereignisse in seiner Heimatstadt Rheine kurz vor der Jahrtausendwende in zusammenhängender und detailreicher Form erneut zu Papier zu bringen. Lücken in seinen Erinnerungen und Tagebüchern versucht er in Gesprächen mit Freunden und Weggefährten aus der damaligen Zeit zu schließen. So entsteht ein Roman, der das Leben des 23-jährigen Nagelschmidts als Musiker einer Band und Scheinstudent beschreibt, seine Gefühlswelt mit Liebe, Eifersucht, Trauer und Wut, seinen Alltag in einer WG mit innigen Freundschaften, Verrat und Beziehungskrisen, seine Welt zwischen Drogen, Alkohol, Frauen und Rebellion. Dazwischen springt Nagelschmidt immer wieder ins Jahr 2015 und lässt den Leser an der Entstehung des Romans, seinen Schreibblockaden, den Treffen mit ehemaligen Freunden und deren Erinnerungen teilhaben. Ein teils autobiografischer, teils fiktiver Roman, der durchaus interessant, bisweilen aber etwas langatmig ist.