Die Bilder meiner Mutter

Ausgezeichnet mit dem Wilhelm-Lehmann-Literaturpreis 2016

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medienprofile-Rezension

Biografie einer außergewöhnlichen Frau (*1920) in einer Zeit der Extreme.
Stephan Wackwitz' Mutter Margot ist Jahrgang 1920 und gehört damit zu der Frauengeneration, die als Jugendliche vom Nationalsozialismus geprägt wurden und als Mütter die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge erzogen und die Verdrängung der schuldhaften Vergangenheit ihrer Eltern bewältigen mussten. Charakteristisch verläuft Margot Wackwitz' Lebenslauf, als sie nach Kriegsende und Heirat nicht mehr den größeren Teil des Familieneinkommens durch ihre Modezeichnungen beisteuert, sondern als Gefährtin des Ehemannes in die zweite Reihe zurücktritt. - Wackwitz' Erforschung eines für die Kriegs- und Nachkriegszeit ungewöhnlichen Frauenlebens gibt Lesern der Gegenwart einen höchst interessanten Einblick in das damalige Frauenbild, speziell auch in das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn. Wackwitz hält sich stark zurück mit Kindheitserinnerungen. Stärker vertieft er sich in die hinterlassenen Dokumente, in die Psychoanalyse des Mutter-Sohn-Verhältnisses und in literarische Vorbilder und zieht Parallelen zu Lebenserinnerungen von Zeitgenossinnen. Margot Wackwitz' im Buch abgedruckte, teils farbige Original-Zeichnungen erinnern an die Illustrierten der 50er und 60er Jahre. Eine wunderbare prosaische Erzählung über die privilegierte Ausbildung, Berufsausübung, Ehe, Mutterschaft und die verpassten Chancen einer künstlerisch begabten Frau aus Sicht des Sohnes. - Empfehlenswert ab mittleren Beständen.


Stephan Wackwitz erzählt das Leben seiner Mutter, wie es war und wie es hätte sein können - mit Warmherzigkeit und Einfühlung, mit Intelligenz und Genauigkeit. Hineingeboren in eine schwäbische Industriellenfamilie in Esslingen am Neckar, flieht die 1920 geborene Margot vor dem autoritären Vater ans Berliner Lettehaus, wo sie das Modezeichnen erlernt. Aber trotz frühen künstlerischen Erfolgen und einer Amerikareise gelingt es ihr im Wirtschaftswunder-Deutschland nicht, aus ihrer Begabung mehr zu machen als das Hobby einer Ehefrau und Mutter in der deutschen Provinz. Das 20. Jahrhundert hat Frauen wie ihr alle Möglichkeiten eröffnet - und sofort wieder verschlossen.

Stephan Wackwitz, geboren 1952 in Stuttgart, verbrachte 26 Jahre im Ausland und lebt heute wieder in Berlin. Neben zahlreichen Essays erschienen von ihm Romane (»Die Wahrheit über Sancho Pansa«, »Walkers Gleichung«), kulturhistorisch-autobiographische Bücher über Tokio, Osteuropa und den Kaukasus sowie historisch-biographische Bücher über seinen Großvater (»Ein unsichtbares Land«) und seine Mutter (»Die Bilder meiner Mutter«).Literaturpreise:Wilhelm-Müller-Preis 2010Samuel-Bogumil-Linde-Preis 2012Wilhelm Lehmann-Literaturpreis 2016

Es ist bestechend, wie Wackwitz aus Zeugnissen, zeitgeschichtlichen Reflexionen und Erinnerungen beiläufig ein deutsches Jahrhundert-Panorama entwirft, in dem das Unglück sich weitervererbt. Andrea Köhler Neue Zürcher Zeitung 20151020
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