Palatschinken - Die Geschichte eines Exils

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medienprofile-Rezension

Eine junge Italienerin begibt sich auf die Spurensuche ihrer Familie bei deren Auswanderung aus Jugoslawien.
Die Vorfahren der Autorin wanderten nach dem Zweiten Weltkrieg vom damals jugoslawischen Rijeka aus und suchten in Italien Asyl, als die Lage der Italiener nach der Übernahme des heutigen Kroatien durch die Volksrepublik Jugoslawien wegen Säuberungsaktionen der stalinfreundlichen Regierung gefährlich wurde. Doch vor allem wirtschaftliche Not trieb die kroatisch/italienischen Großeltern der Autorin dazu, ihre Heimat zu verlassen. Lange Jahre lebten sie in italienischen Flüchtlingslagern, davon berichtet die Autorin anhand der Erzählungen ihrer Großmutter und Mutter. Ihre schlichten Zeichnungen zeigen, wie sie und ihr Freund die Reise ihrer Vorfahren in umgekehrter Reihenfolge antraten und nach Spuren der Vergangenheit suchten. Dazu kommen viele Fotografien - alte und neue - und Zeichnungen vergangener Ereignisse nach den Berichten ihrer Großmutter. Wegen der Ähnlichkeiten mit den aktuellen Flüchtlingsströmen verdient dieser Band besondere Aufmerksamkeit. Es gibt aber auch wichtige Unterschiede: kulturelle und sprachliche Barrieren waren viel niedriger, auch das soziale Gefälle zwischen Asylanten und den Bewohnern der neuer Heimat war geringer. Und die Zahl der Flüchtlinge erreichte nicht heutige Dimensionen. Parallelen gibt es bei den Problemen in den Flüchtlingslagern und der Sehnsucht nach der verlassenen Heimat. Letztere spiegelt sich in dem Titel des Comics, da dieses Gericht ein Anker zu all dem war, was die Familie verloren hatte.

In ihrem Buch "Palatschinken" geben Caterina Sansone und Alessandro Tota der Erinnerung einen Raum: an ein Leben im Krieg, auf der Flucht, in den Baracken eines Übergangslagers, an Probleme der Integration und die Suche nach einer neuen Heimat. Kurz, an ein europäisches Schicksal im zwanzigsten Jahrhundert."Palatschinken" erzählt von Caterina Sansones Familie, die nach dem Zweiten Weltkrieg das heutige Rijeka in Kroatien verließ, um ins italienische Exil zu gehen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln bereist die Fotografin mit dem Comiczeichner Alessandro Tota den Fluchtweg ihrer Mutter in umgekehrter Richtung - mittels Interviews, Fotos und Comicepisoden weben die beiden ein vielstimmiges und erschütterndes Bild Italiens während und nach dem Zweiten Weltkrieg und stellen die universelle Frage: "Was ist Heimat?"

Caterina Sansone, geboren 1981 in Florenz, studierte Fotografie in Bologna und lebt heute als freiberufliche Fotografin in Paris. "Palatschinken" ist ihr erstes Buch.Alessandro Tota, geboren 1982 im italienischen Bari, zählte zu den Mitbegru¨ndern der einflussreichen Zeitschrift "Canicola". Mit der Erzählung "Fratelli" wurde er u¨ber die Grenzen Italiens hinaus bekannt. Alessandro Tota lebt heute in Paris und veröffentlicht Comics und Kinderbu¨cher bei verschiedenen französischen Verlagen.
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