Ein Mädchen nicht von dieser Welt

Roman

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medienprofile-Rezension

Zwei jüdische Jungen überleben die Deportation aus dem Ghetto in den umliegenden Wäldern.
Im Morgengrauen bringt die Mutter den 9-jährigen Adam in den Wald. Sie verspricht ihn abzuholen, sobald sie die Großeltern in Sicherheit gebracht habe. Adam trifft dort auf Thomas aus seiner Klasse. Ihre Rucksäcke sind schwer bepackt, und so ahnt der Leser im Gegensatz zu den Jungen, dass die Mütter so schnell nicht wieder kommen werden. Die beiden gehen sehr unterschiedlich mit der Situation um. Der Lehrersohn Thomas ist ängstlich, doch Adam zeigt seine pragmatische Seite. Von seinem Vater hat er handwerkliches Geschick mitbekommen, außerdem hat er seiner Mutter im Ghetto in der Gemeinschaftsküche geholfen. Er ist es, der ein Nest im Baum baut und Thomas das Klettern beibringt. Sein von den Großeltern vermitteltes Gottvertrauen gibt Adam zudem Zuversicht und er tröstet Thomas: "Du darfst nicht traurig sein, man muss das Gute genauso akzeptieren wie das weniger Gute, denn alles kommt von Gott" (S. 59). Und so erscheint ihnen auch das Mädchen Mina, das ihnen wortlos Brot und Käse hinstellt, als eine Art Engel. - Aharon Appelfeld, der selbst Verfolgung und Krieg in den ukrainischen Wäldern überlebt hat, streift hier die Flucht der Juden nur mit dem Kinderblick. Doch der lebensweise Autor scheint durch die lakonische Sprache und die einfachen Dialoge hindurch. Das kann leicht betulich wirken. Dennoch kann das schön gestaltete schmale Bändchen in einem großzügigem Druck allen Büchereien empfohlen werden. (Übers.: Mirjam Pressler)


«Ein Mädchen nicht von dieser Welt» ist ein außergewöhnlicher Roman über Vertrauen, Mut und Freundschaft des vielfach ausgezeichneten Autors Aharon Appelfeld.
Adam und Thomas sind überrascht, als sie sich zufällig im Wald begegnen. Ihre Mütter haben die Jungen dort versteckt, weil es im Ghetto zu gefährlich wurde. Nun müssen die beiden Neunjährigen in der Natur zurechtkommen: Sie lernen die Tiere des Waldes kennen, bauen sich ein Schutznest hoch im Baum, sammeln wilde Früchte. Doch die Schrecken von Krieg und Verfolgung sind nie weit entfernt: Nachts hören sie Schüsse, einmal stoßen sie auf einen Verwundeten. Der belesene Thomas und der tatkräftige, traditionell erzogene Adam müssen lernen, dass sie nur gemeinsam überleben können - im Glauben an ihre Freundschaft, an den Zauber der Natur und die Imagination. Die einzige Hilfe von außen ist die kleine Magd Mina, die die Jungen heimlich versorgt - eine Heilige der Tat. Doch während die rettende Rote Armee näher rückt, werden
die Nächte im Wald kälter, und auch Mina gerät in Gefahr ...

Aharon Appelfeld überlebte den Zweiten Weltkrieg selbst als Kind in den ukrainischen Wäldern. In diesem außergewöhnlichen Buch kehrt der große Autor noch einmal dorthin zurück - und erzählt mit elementarer, kindlicher Schlichtheit von Glaube und Hoffnung, von Natur, Grausamkeit und Liebe. Ein wunderbares, tröstendes Märchen aus dem finstersten aller Täler.

Appelfeld, AharonAharon Appelfeld wurde 1932 in Czernowitz geboren, er starb 2018 bei Tel Aviv. Nach Verfolgung und Krieg, die er im Ghetto, im Lager, dann in den ukrainischen Waldern und als Küchenjunge der Roten Armee überlebte, kam er 1946 nach Palastina. In Israel wurde er spater Professor für Literatur. Seine Romane und Erinnerungen, unter anderem mit dem Prix Me dicis und dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet, sind in mehr als fünfunddreißig Sprachen erschienen, auf Deutsch zuletzt «Meine Eltern».

So einzigartig wie das, worüber er schreibt, ist Appelfelds Sprache. Philip Roth
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