Mein Großvater stand vorm Fenster und trank Tee Nr. 12

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Als der brillante Chemiker Günther Otto Schenck stirbt, hinterlässt er seiner Enkelin Naomi ein ungewöhnliches Erbe: Sie soll seine Biographie schreiben. Naomi hat ihren Großvater geliebt, doch immer war da ein Gefühl, dass nicht alles gut gelaufen war in seinem Leben. Als sie sich auf die Suche macht, entdeckt sie, dass er, der vermeintlich unpolitisch war, 1933 in die SA eintrat. Was bedeutet das? Warum wusste keiner in ihrer Familie davon? Und wie treffen Menschen ihre Lebensentscheidungen? Mit großer Wärme rekonstruiert Naomi Schenck ein Leben im 20. Jahrhundert und formt aus Erinnerungen und Hunderten Geschichten das lebendige Porträt einer bürgerlichen Familie in Deutschland.

Naomi Schenck wurde in Santa Monica geboren, wuchs in Mülheim an der Ruhr auf und studierte Malerei und Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1996 arbeitet sie als Szenenbildnerin für Film- und Fernsehproduktionen. Seit 2005 veröffentlicht sie Texte und Hörspiele. 2010 erschien von ihr Archiv verworfener Möglichkeiten, 2013 Kann ich mal Ihre Wohnung sehen? Naomi Schenck lebt in Berlin.

"Das 'gute Umgehen' mit Fakten, Eindrücken und den eigenen, ambivalenten Gefühlen macht den Reiz des Buches aus. Es ist keine stringente Biografie, sondern ein Tasten und Verlaufen, Finden und Vermuten, ein Versuch, die Stimmung zu erfassen, aus der sich der Nazismus entwickeln konnte. ... Die Autorin will nicht richten, nicht verurteilen, sondern verstehen." Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur, 16.07.16

"Mit ihren Detailschilderungen stellt sie einem die Befragten und deren Wohnungen überaus plastisch vor Augen. Und ihr Mut zur Subjektivität macht ihre persönliche Vergangenheitsbewältigung sympathisch und nachvollziehbar." Fabian Mirko May, WDR 3 Mosaik, 17.05.16

"Eine großartige biografische Erzählung und deutsche Familiengeschichte." Sigrid Brinkmann, Deutschlandradio Kultur Lesart, 29.03.16

"Ein liebevolles, kritisches Buch über ihren Großvater. ... Für mich ist es eine Art Erinnerungsbuch, ein Buch, das wühlt in der Vergangenheit, das wühlt im 20. Jahr
hundert, das viele, viele Fragen stellt, die auch für uns heutzutage mindestens genauso relevant sind, vielleicht sogar im Moment relevanter als je zuvor." Anne-Dore Krohn, rbb Kulturradio, 12.03.16

"Nicht der Fall Schenck macht dieses Buch groß, viel wichtiger ist die exemplarische Geschichte einer deutschen Familie, die nach dem Krieg - wie zahllose andere - keinen Drang zu rückhaltloser Selbstaufklärung verspürte. Naomi Schenck schlägt mit ihrer literarischen Reportage nun diesen ziemlich unbequemen Weg ein und zeigt damit, dass Deutschland auch drei Generationen nach dem Nationalsozialismus noch keine Normalität auf diesem Gebiet erreicht hat." Alexander Kosenina, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.02.16

"Naomi Schenks Familienrecherche ist so etwas wie Ingmar Bergmans 'Fanny und Alexander' im Ruhrgebiet. Gute und böse Geister aus den Tiefen der deutschen Geschichte spielen mit in diesem farbigen Familienbilderbogen. Ein wunderschönes Buch." Stephan Wackwitz
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