Gewalt in der Pflege

Wie es dazu kommt. Wie man sie erkennt. Was wir dagegen tun können

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medienprofile-Rezension

Analyse der Pflegepraxis mit Bezug auf spektakuläre Fälle des Patientenmissbrauchs.
In den Medien wird immer mal wieder über Gewaltanwendung im Pflegebereich berichtet, die von Misshandlung und Vernachlässigung bis hin zur Tötung von Patienten reicht. Warum nutzen Pflegende die Schutzbedürftigkeit eines Patienten aus und werden ihm gegenüber gewalttätig? Haben die spektakulären Fälle der vergangenen Jahrzehnte zu einer strukturellen Veränderung geführt? Vor allen Dingen am Beispiel der seriellen Tötung in einem Wiener Krankenhaus in den 1980er Jahren zeigen die Autoren das Ursachengeflecht auf, das solche Taten ermöglicht. Außer den strukturellen Gründen wie schlechtem Personalschlüssel, Kompetenzüberschreitung und Versagen der Führungsebene werden auch die inneren Beweggründe der Täter analysiert, die es oft nicht als Mord sehen, sondern als Sterbehilfe an alten, dem Tod geweihten Personen, die nicht mehr lange zu leben hatten. Eine sehr empfehlenswerte Strukturanalyse für alle, die in der Pflege oder deren Organisation arbeiten oder Angehörige in einer Pflegeeinrichtung haben.


Fälle von Gewalt in der Pflege bis hin zur Tötung von Patienten durch Angehörige der Gesundheitsfachberufe machen in letzter Zeit wiederholt Schlagzeilen und erschüttern die Öffentlichkeit. Ans Tageslicht kommen vielfach nur die extremsten Ereignisse, denen dann mit Entsetzen, Unverständnis und schnellen Schuldzuweisungen begegnet wird.
Der international renommierte Pflegewissenschaftler Jürgen Osterbrink und die Juristin Franziska Andratsch durchbrechen mit diesem Buch das große Tabu der Gewalt in der Pflege und schärfen das Bewusstsein für mögliche Gewalthandlungen im Gesundheitsbereich. Ihre These: Nur durch eine möglichst frühe Wahrnehmung und das Erkennen erster Anzeichen von Fehlverhalten lässt sich der Gewalt entgegenwirken. Zu schnell wird in den betroffenen Einrichtungen zur Tagesordnung übergegangen. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Vorfällen und eine genaue Analyse der Ursachen bleibt meistens aus. Hier besteht dringender Aufklärungsbedarf. Das Buch geh
t aber auch auf die Frage ein, ob die Ökonomisierung des Gesundheitsbereiches einem zynischen Umgang mit Patienten Vorschub leistet, der die Anwendung von Gewalt begünstigt.


Jürgen Osterbrink, geb. 1961, ist Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg sowie Professor für Pflegewissenschaft an der University of North Florida, Jacksonville (USA).

Franziska Andratsch, geb. 1984, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Sie absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften am Juridicum - Rechtswissenschaftliche Fakultät in Wien.
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