Der Mann, der das Glück bringt

Roman

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medienprofile-Rezension

Zwei Menschen begegnen sich, als sie sich vor dem Chaos des 11. September 2001 in New York in Sicherheit bringen, und erzählen sich ihre Lebensgeschichte.
Eine Nacht in New York: Vor der Staubwolke der zusammenstürzenden Twin Towers flüchtet Elena in das kleine Theater, in dem Ray unter dem Künstlernamen "Der Mann, der das Glück bringt" ein paar Tage als Sänger gastiert. Sie nutzen die Zeit, bis die Straßen wieder frei sind und erzählen sich die Geschichten ihrer Familien. Elena von ihrer Mutter, die im Donaudelta groß wird, an Lepra erkrankt und ihre Tochter in einer Kolonie zur Welt bringt, wo sie ihren Traum, Amerika zu sehen, nie verwirklichen kann. Ray, dessen Großvater in Amerika eine erstaunliche Jugend verbrachte und die abwegigsten 'Berufe' ausübte, bis er Sänger wurde. Elena will die Asche ihrer Mutter in New York ausstreuen, Ray die Sängerkarriere verwirklichen, die seinem Großvater verwehrt blieb: beide stehen in der Tradition ihrer Familien, die einen steten Kampf um die eigenen Träume und das nackte Überleben bedeutet. - Catalin Florescus Buch strotzt vor farbigen Details, die liebevoll dargestellt und blumig erzählt werden. Fast scheint es, als habe er die Fülle des recherchierten Materials kaum unterzubringen gewusst, so viele Wendungen nimmt insbesondere das Schicksal von Rays Großvater, der eindeutig im Zentrum des Buches steht. Die Geschichte von Elenas Mutter bleibt dahinter zurück. Beide Geschichten nebeneinander zu stellen, dieser Kniff des Autors, mit dem er eine Geschichte eines Jahrhunderts in Rumänien und New York zeichnen möchte, vermag letztlich nicht so recht zu überzeugen, zumal die Erzählung nicht konsequent bis zum Moment des Erzählens 2001 durchgehalten wird. Dass beide sich im Moment des Terroranschlages in New York treffen, und Ray anschließend Elena in ganz Rumänien sucht, um ihre Liebe zu begründen, wirkt schließlich etwas aufgesetzt. Dennoch ist es ein fesselndes Buch, weil Florescu ein begnadeter Erzähler ist, dessen Geschichten die Leser/innen in die dunklen und die hellen, aber immer faszinierenden Zeiten zweier sonderbarer Welten reisen lassen.


Ray und Elena lernen sich in einer dramatischen Nacht in New York kennen. Sie ist eine Fischerstochter aus dem Donaudelta, er ein erfolgloser Künstler, der noch an den Durchbruch glaubt. Sie muss die Asche ihrer Mutter nach Amerika bringen, er will erreichen, was sein Großvater für sich erhoffte. Ihre geheimnisvollen Lebenswege finden in jenem Augenblick zusammen, als sie sich entscheiden können, einander erzählend zu vertrauen. Ihre Familiengeschichten führen den Leser in die Welt New Yorks vor hundert Jahren und in das magische Universum des Donaudeltas. In seinem spannenden, an Fabulierlust und Überraschungen reichen Roman, der von 1899 bis in die Gegenwart reicht, lässt Catalin Dorian Florescu zwei Erzählstimmen abwechselnd zu Wort kommen. So entsteht das Bild eines fantastischen und harten Jahrhunderts zwischen dem Schwarzen Meer und der amerikanischen Metropole. Ein Roman voller Tragik und Komik, der gleichzeitig eine literarische Reverenz an die Fähigkeit des Menschen i
st, sein Glück zu suchen, zu überleben und allen Widrigkeiten zum Trotz zu lieben.


Catalin Dorian Florescu, geboren 1967 in Timisoara in Rumänien, lebt als freier Schriftsteller in Zürich. Er veröffentlichte die Romane "Wunderzeit" (2001), "Der kurze Weg nach Hause" (2002) und "Der blinde Masseur" (2006). Bei C.H.Beck liegen von ihm die Romane "Zaira" (2008) und "Jacob beschließt zu lieben" (2011) vor. Er erhielt zahlreiche Preise - u. a. den Anna Seghers-Preis und 2011 den Schweizer Buchpreis. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Josef von Eichendorff- Literaturpreis für sein Gesamtwerk geehrt. Für das Manuskript des neuen Romans erhielt er das Werkjahr der Stadt Zürich.


"Ein Genuss!"
Ulrich Dombrowsky, Das Magazin der 5 plus, 2016

"Ein couragierter, inbrünstiger Erzähler."
Rainer Moritz, NZZ, 3. Mai 2016

"Lebenspralles Erzählfeuerwerk."
Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 27. März 2016

"Ein Jahrhundertpanorama aus Sicht der kleinen Leute."
Stephan Lohr, Spiegel Online, Februar 2016

"Dies ist ein Roman, der es nicht nur verdient, sondern auch verlangt, mehr als einmal gelesen zu werden."
Undine Materni, Sächsische Zeitung, 8. Februar 2016
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