Die Muslimbruderschaft

Porträt einer mächtigen Verbindung

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medienprofile-Rezension

Entstehung und Werdegang der wichtigen und einflussreichen Bewegung der Muslimbrüder in Ägypten.
Gekrönt wurde die bewegte Geschichte der 1928 von Hassan al-Banna als soziale islamische Bewegung gegen die britische Präsenz in Ägypten gegründeten Muslimbruderschaft mit der Regierungsbildung unter Präsident Mursi. Mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Wahlprogramm, das einen demokratischen Zivilstaat mit islamischem Referenzrahmen versprach, hatten die Muslimbrüder nicht nur die religiösen Wähler auf ihrer Seite. Zudem hatten sie mit dem Slogan: "partizipieren, nicht dominieren" Hoffnung auf einen pluralistischen Staat gemacht, wenn auch nicht nach westlichem Muster, so doch auf eine zu den ägyptischen Moral- und Wertevorstellungen passenden Art. Doch nach kurzer Zeit war das Vertrauen der Bevölkerung dahin, Mursi wurde vom Militär in Gewahrsam genommen und die Bewegung verschwand wieder einmal im Untergrund. - Für ihre Doktorarbeit hat Annette Ranko mit führenden Mitgliedern der Muslimbrüder gesprochen und ihre Programmschriften ausgewertet. Entstanden ist ein sehr informatives, von der Körber Stiftung preisgekröntes Buch, das interessierten Lesern empfohlen wird.

Die Bilder aus Ägypten gingen um die Welt: Lautstark demonstrierende Muslimbrüder und -schwestern, vier Finger symbolisch in den Himmel gestreckt, Krawalle, Massaker des Militärs: Der Westen erschrickt über so viel Wucht und Wut der Fronten und weiß nur wenig über die Ziele und politischen Vorstellungen der Muslimbruderschaft. Wie einflussreich ist sie wirklich, wie hält sie es mit der Gewalt?Seit ihrer Gründung 1928 war die Bewegung immer wieder schweren Repressionen ausgesetzt, doch im Untergrund wurde sie stärker - bis sie nach dem Sturz Mubaraks ihre bisher größte Stunde erlebte. Nur kurz währte der Triumph; heute wirkt die Gruppe wieder im Verborgenen.Der Nahost-Expertin Annette Ranko ist es gelungen, mit führenden Muslimbrüdern zu sprechen. In ihrem eindringlichen Porträt erläutert sie Entstehung und Geschichte der Bruderschaft und wagt einen Blick in die Zukunft: Die erneute Unterdrückung birgt die Gefahr einer gefährlichen Radikalisierung, und die letzten prodemokratischen
Kräfte drohen zwischen den Fronten des Militärs und des Pro-Mursi-Lagers zerrieben zu werden. Wiederholt sich nun die Geschichte?

Annette Ranko studierte Arabisch und Kulturwirtschaft in Passau und Kairo. Den Master of Arts in 'Middle East Studies' legte sie an der SOAS, University of London ab. Ihre Doktorarbeit über die Muslimbruderschaft unter Mubarak entstand an der Universität Hamburg und wurde 2013 mit dem Deutschen Studienpreis ausgezeichnet. Seit März 2011 arbeitet sie am GIGA Institut für Nahost-Studien als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit dem Zuständigkeitsbereich Islamismus, islamistische Bewegungen.
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