Was das Meer ihnen vorschlug

Roman

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medienprofile-Rezension

Ein familiärer Konflikt spitzt sich in einem Boot auf hoher See zu und entlädt sich während eines Gewitters.
Ein schon in die Jahre gekommenes Cabana-Hotel in einem kleinen Küstenort in Kolumbien: Dort leben die Zwillingsbrüder Mario und Javier, der eine ist handwerklich begabt und aufbrausend, der andere literarisch interessiert und besonnen. Sie sind vereint in der Abneigung gegenüber dem herrischen Vater, unter dem beide - längst erwachsen - immer noch leiden. Die Mutter ist psychisch krank, für die Brüder ist der Vater daran schuld, da er sie vor ihren Augen betrügt und seine junge Geliebte mit dem gemeinsamen Kind sogar in einer der Cabanas wohnt. Als sich ein Gewitter zusammenbraut, fahren die Brüder mit dem Vater wider besseres Wissen zum Fischen hinaus. Die Stimmung auf dem Boot ist angespannt, und als sich der Vater am Fuß verletzt und sie aufgrund des Sturms in Seenot geraten, ist er hilflos den verachteten Söhnen ausgeliefert. Mario will die Chance nutzen, den Tyrannen ein für alle Mal loszuwerden... - Der kurze Roman ist nach voranschreitender Uhrzeit und nach wechselnden Erzählern untergegliedert. Mal ist es die Mutter, die irrsinnig phantasiert, mal sind es die Hotelgäste, die ihre Erlebnisse mit der Familie schildern. Dadurch wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der aber letztlich ohne Höhepunkt verbleibt und den wortgewaltigen, atmosphärischen Roman am Ende leider seicht ausplätschern lässt. (Übers.: Rainer und Peter Schultze-Kraft)

Als nichtsnutzige Versager betrachtet der jähzornige, misanthropische Hotel besitzer seine fast erwachsenen Zwillingssöhne Mario und Javier. Und nachdem sie jahrelang unter ihm gelitten haben, bringen die beiden Brüder dem her rischen Vater ihrerseits lang gewachsene Ablehnung entgegen. Schließlich hat nicht zuletzt dessen schamloses Verhältnis mit einer anderen Frau, aus dem sogar ein weiteres Kind hervorgegangen ist, ihre Mutter krank gemacht - ein offenes Geheimnis in dem kleinen Küstenort. Eines Nachmittags begeben sich Vater und Söhne zum Fischen auf hohe See. Doch vor der karibischen Küste braut sich ein schweres Unwetter zusammen, die Hitze ist drückend, die Stim mung aufgeladen. Als ihr Motorboot in Seenot gerät und der Vater plötzlich über Bord geht, erkennen die Brüder eine Chance, die so verlockend wie grau sam ist.

In siebenundzwanzig vielstimmigen Kapiteln schildert Tomás González die schicksalsträchtigen Stunden, in denen ein fest verwurzelter Konflikt unauf h
altsam auf seinen Höhepunkt zusteuert und in denen zwei Brüder eine Entscheidung über Leben und Tod fällen müssen. Vordergründig still, erzählt González eine dramatische Geschichte von der Dimension einer griechischen Tragödie.

Tomás González, 1950 in Medellín geboren, zählt zu den wichtigsten kolumbianischen Autoren der Gegenwart. Er studierte Philosophie in Bogotá und begann in den 80er-Jahren mit dem Schreiben von Erzählungen, Romanen und Gedichten, von denen viele ins Deutsche übertragen worden sind. Nachdem er 16 Jahre als Übersetzer und Journalist in New York tätig war, lebt er heute wieder in Kolumbien. Peter Schultze-Kraft, 1937 in Berlin geboren, setzt sich seit fünfzig Jahren als Übersetzer und Herausgeber für die latein-amerikanische Literatur im deutschsprachigen Raum ein. Seit 2003 überträgt er Tomás González' Werke ins Deutsche, zusammen mit seinem Bruder Rainer Schultze-Kraft, geboren 1941, ehemals Professor für tropische Landwirtschaft und Kolumbien ebenfalls eng verbunden.
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