Die Passion

Roman

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 Borromäusverein e.V.
In dem schmalen Band versetzt sich die Autorin in Form eines Monologs in den Menschen Jesus und seine Gedanken in der Nacht vor und während der Kreuzigung. Wie Jesus feststellen muss, dass die Menschen, die er durch ein Wunder geheilt hat, nun im Prozess gegen ihn ausgesagt haben; wie ihn in der Nacht Angst überkommt; wie ihn die Erwartungshaltung der Menschen, Wunder zu vollbringen, irritiert hat. Die Wunder "haben das, um dessentwillen ich gekommen war, verfälscht, die Liebe war nicht mehr absichtslos, sie musste etwas bringen". Er denkt an seine Mutter und an Maria Magdalena, seine große Liebe. Er spricht von den Stärken und Schwächen seiner Jünger, kritisiert die Evangelisten. Nothomb lässt Jesus Gott vorwerfen, dass er vieles nicht verstehen könne ohne Körper. Denn "tiefe Wahrheiten erfährt man nur, wenn man dürstet, liebt oder stirbt - drei Zustände, die einen Körper voraussetzen". Auch wirft er Gott vor, dass sein Opfertod ein Fehler ist und enormen Schaden anrichten wird; er leidet, aber er liebt seinen Vater, auch wenn er wütend ist. Seine Schmerzen, seine Zweifel werden immer stärker. "Der große Unterschied zwischen meinem Vater und mir ist, dass er Liebe ist und ich liebe". Am Ende sagt er, dass er glaube und was für ihn Glauben bedeutet.
Ein zentrales Thema der Autorin ist "Durst", so lautet auch der französische Titel ("Soif"). Passion bezeichnet für Nothombs Jesus "das, was man erleidet, und als semantische Folgerung ein maßloses Gefühl ohne Beitrag der Vernunft". Viele kluge, provozierende Gedanken der Autorin von vielen provozierenden Büchern regen zum Diskutieren an. Viele ihrer Fragen sind bereits gestellt worden und doch ist es gut, sie erneut zu stellen, denn jeder Mensch muss seine eigene Antworten darauf finden. Die Autorin bringt ihre eigene umfängliche Bildung, von Bibelzitaten über die Musik, Kunst und Altgriechisch, ein und gibt mit ihrem persönlichen Bild eines sehr menschlichen Jesus interessante Denkanstöße. Ileana Beckmann

(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusverein e.V. als Roman des Monats Januar 2021)

»Ich wusste schon immer, dass sie mich zum Tode verurteilen würden«, so beginnt dieser Roman. Hier spricht Jesus Christus in der Nacht vor seinem Tod. Mutterseelenallein in seiner Zelle, vertraut er uns seine geheimsten Gedanken an, seine Zweifel, seinen Groll. In Amélie Nothombs Roman wird Jesus tatsächlich Mensch.

Amélie Nothomb, geboren 1967 in Kobe, Japan, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten hauptsächlich in Fernost verbracht. In Frankreich stürmt sie mit jedem neuen Buch die Bestsellerlisten und erreicht Millionenauflagen. Ihre Romane erscheinen in über 40 Sprachen. Für 'Mit Staunen und Zittern' erhielt sie den Grand Prix de l'Académie française, für 'Der belgische Konsul' den Prix Renaudot 2021 und den Premio Strega Europeo. Amélie Nothomb lebt in Paris und Brüssel.

»Amélie Nothomb ist Kult: Ihre Romane haben Millionenauflagen. In ihren Romanen geht es morbide und makaber zu, jedenfalls nicht moralisch und schon gar nicht brav.« Martin Ebel / Tages-Anzeiger Tages-Anzeiger
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