Erschütternd und beruhigend zugleich: Ein frisch pensionierter Professor beobachtet auf dem Berliner Alexanderplatz eine Gruppe von Menschen, die um ihre Aufnahme in Deutschland kämpfen. Er hat Zeit, Neugierde und vielleicht auch Langeweile. Und so beginnt er Interviews mit den Menschen. So entsteht persönliche Nähe, neuer Lebensinhalt und tätige Solidarität. Lesens- und nachahmenswert.
Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind.
Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.
Erpenbeck, JennyJenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«, der weitere literarische Veröffentlichungen folgten. Ihr Roman »Aller Tage Abend« wurde unter anderem mit dem Joseph-Breitbach-Preis und dem International Booker Prize ausgezeichnet. »Gehen, ging, gegangen« war für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert (Shortlist).
»Jenny Erpenbeck hat das Buch der Stunde geschrieben.« Der Spiegel