Unsichtbare Hände

Ausgezeichnet mit dem Finlandia Comics Prize 2012

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medienprofile-Rezension

Rashid, ein marokkanischer Tagelöhner, erlebt in Europa Ausbeutung und Verelendung.
Um seine Familie aus der finanziellen Misere zu reißen, riskiert Rashid die Überfahrt nach Spanien. Dort heuert er bei einer Gemüseplantage an. Unter katastrophalen Bedingungen arbeiten er und seine Kollegen, bis sie um ihren Lohn geprellt werden. Rashid schlägt sich nach Barcelona durch, wo er physisch und psychisch verelendet. Der "Held" dieser großen Graphic Novel gehört zu den Tausenden Afrikanern, die aus wirtschaftlichen Gründen ihr Land und ihre Familie verlassen, um im "Paradies" Europa ihr Glück zu suchen. Von den realen Bedingungen, unter denen sie als "Illegale" arbeiten müssen, machen sie sich keine Vorstellung; die Ausbeutung, die soziale Not, aber auch der Druck der Familien scheint grenzenlos. Das Schicksal dieser "Elenden" wird in dieser dokumentarisch angelegten Graphic Novel breit geschildert. Der Autor hat mehrere Jahre für dieses Buch recherchiert und viele Stimmen - die der Einwanderer, der Grenzbeamten, der Menschenhändler - zu Wort kommen lassen. Die Zeichnungen sind in düsteren Farben gehalten; starke Fokussierungen, Verkürzungen und Zerschneidungen der Panels bilden die psychische Verfassung des Protagonisten ab. Die Lektüre ist schmerzhaft, weil man weiß, dass Rashids Geschichte kein Einzelschicksal und sehr real ist - zumal man als Konsument von spanischen Lebensmitteln ein Glied in dieser Kette der Ausbeutung ist. In Finnland avancierte dieses Buch zum Bestseller und wurde ausgezeichnet; der appellative Charakter dieses "Berichts aus der Hölle" sollte auch im südlichen Teil Europas nicht überhört werden.

Für die nächtliche Überfahrt über die nur wenige Kilometer breite Straße von Gibraltar, die Marokko und Spanien, Afrika und Europa, dritte und erste Welt voneinander trennt, verlangen Schlepperorganisationen 2.500 Euro. Für den Tagelöhner und Schneidergehilfen Rashid, der in den Armenvierteln von Tanger um das tägliche Überleben kämpft, ist das der Verdienst von zwei Jahren. Doch die Festung Europa lockt: "Wenn etwas so geschützt ist, muss es wertvoll sein, oder?"

Um seine Familie zu versorgen, begibt sich Rashid auf die "Harraga", die illegale Einreise in die Europäische Union. Für den Traum von einem besseren Leben verpfändet er seine Zukunft: Als moderner "Schuldknecht" ohne Rechte muss er auf den Treibhausplantagen im spanischen Almeria die Kosten für seine Reise abarbeiten. Nach und nach eröffnet sich für Rashid das ganze erschreckende Ausmaß der Situation der afrikanischen Flüchtlinge und Papierlosen in Europa, die zu Hunderten auf dem Weg nach Europa ertrinken oder i
n Spanien unter sklavenähnlichen Bedingungen Lebensmittel für die westeuropäischen Discounter produzieren.
Für seine aufsehenerregende Graphic Novel Unsichtbare Hände hat der finnische Autor und Illustrator Ville Tietäväinen in Marokko und Spanien intensiv recherchiert und mit Flüchtlingen, Schwarzarbeitern, Grenzbeamten und Menschenhändlern gesprochen. Fünf Jahre hat der Comicautor an seinem wichtigsten Werk gearbeitet. Die Graphic Novel löste in Finnland eine Kontroverse aus und avancierte zum Bestseller. Ausgezeichnet mit dem Finlandia-Preis.

"Unsichtbare Hände" erzählt eine fiktive, aber exakt dokumentierte Geschichte, wie sie tagtäglich in Europa passiert.

Zwei Euro von jedem verkauften Exemplar gehen als Spende an Pro Asyl.

"Eine der stärksten langen Comicerzählungen, die in diesem Jahr auf Deutsch erscheint." (Lars von Törne, Tagesspiegel)

"Ein mitreißender Comic" (Andreas Platthaus, FAZ)
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