Die Toten

Roman. Ausgezeichnet mit dem Schweizer Buchpreis 2016

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medienprofile-Rezension

Jenseits von Hollywood: Christian Krachts fernöstlicher Roman über Film und Macht.
"Die Toten" ist Christian Krachts krassester und bislang kühnster Roman. Nach der kolonialismuskritischen Südseefabel "Imperium" (2012) nun eine präfaschistische Moritat aus der Welt des Films, in der es heißt, Kino sei "Krieg mit anderen Mitteln". Aber geht es wirklich um die Moral in diesem Buch? Die Grundidee ist, dass ein zupackender Schweizer Filmregisseur im Auftrag der Ufa im Jahr 1932 aus Berlin nach Japan reist, um dort einen "Schauerfilm" zu drehen. Das misslingt ihm dort gründlich, aber am Ende kommt Material für einen mittelprächtigen Dokumentarfilm heraus, in dem auch Charlie Chaplin (der tatsächlich mehrfach in Japan war) und der japanische Kulturfunktionär Amakasu Masahiko vorkommen (eine ebenfalls reale Figur, die manche aus dem Film "Der letzte Kaiser" von 1987 kennen). Der Teppich des Filmgeschäfts, den Kracht für seine Figuren ausrollt, ist zu knallig, als dass man der moralischen Botschaft auf den Leim gehen könnte. "Die Toten" ist großes Kino, ein Buch über Regisseure und Schauspieler an der Schwelle zum Tonfilm, ein ästhetisches Vergnügen, vom Aufbau her mit dem drei Kapiteln Yo-ha-kyuam No-Theater orientiert, ein Feuerwerk an verrückten Einfällen (Fritz Lang reist mit der Kritikerin Lotte Eisner und dem Theoretiker Kracauer im Nachtzug nach Paris, "drei Deutsche ohne Deutschland"). Ein vielgelenkiger Einfall macht ein zapplig-zauberhaftes Buch: sehr empfehlenswert.

Die Wiedergeburt der gothic novel aus dem Geist des Kinos

Christian Krachts neuer Roman »Die Toten« führt uns mitten hinein in die gleißenden, fiebrigen Jahre der Weimarer Republik, als die Kultur der Moderne, besonders die Filmkultur, eine frühe Blüte erlebte.

Hier, in Berlin, »dem Spleen einer unsicheren, verkrampften, labilen Nation«, versucht ein Schweizer Filmregisseur, angestachelt von einem gewissen Siegfried Kracauer und einer gewissen Lotte Eisner, den UFA-Tycoon Hugenberg zur Finanzierung eines Film zu überreden, genauer gesagt: eines Gruselfilms, genauer gesagt: in Japan. Das überschneidet sich mit ebensolchen Plänen im dortigen Kaiserreich, mit denen man dem entstehenden Hollywood-Imperium Paroli bieten will ...

Ein Roman in betörend-magischer Sprache, der das Geheimnis des Films als Kunstwerk der Moderne feiert, seine großen Meister von Murnau bis Lang, die Sehnsucht großer Künstler nach Transzendenz und Erlösung und die Erinnerung als Quelle unse
res Ichs. Ein Roman über die Geister, die ständig unter uns sind, ob wir es wollen oder nicht.

Kracht, ChristianChristian Kracht, 1966 in der Schweiz geboren, zählt zu den modernen deutschsprachigen Schriftstellern. Seine Romane »Faserland«, »1979«, »Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten«, »Imperium« und »Die Toten« sind in über 30 Sprachen übersetzt. 2012 erhielt Christian Kracht den Wilhelm-Raabe-Preis, 2016 den Schweizer Buchpreis und den Hermann-Hesse-Literaturpreis.

»Großes Kino zwischen Buchdeckeln. [...] Der Roman ist ein erzählerisches Experiment. Die Struktur hat Kracht dem japanischen No-Theater entliehen. Allein dieser Aufbau ist die Lektüre wert und unterschiedet Krachts Roman ohne Frage von allen diesjährigen Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt.« Deutschlandradio Kultur
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