Beten ist menschlich

Variationen über ein Grundbedürfnis

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 Das religiöse Buch des Monats
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 Borromäusverein e.V.
Vielschichtige Betrachtungen über das Beten als einen Grundvollzug menschlichen Lebens.
Nur jeder fünfte Deutsche betet regelmäßig. Fast die Hälfte der Deutschen betet nie. So geben es jedenfalls die von Meinungsforschern Befragten selbst an. Der italienische Ordensmann Ermes Ronchi würde diese Aussagen aber wohl anzweifeln. "Beten ist menschlich" heißt sein neues Buch, und tatsächlich hält er das Beten nicht nur für einen bewussten Akt religiöser Menschen, sondern für einen Grundvollzug des Menschseins überhaupt: "Beten ist der mehr oder weniger 'ausdrückliche' Wunsch, jemand möge das Verlangen, das dem Leben innewohnt, stillen". Das soll nun aber keine erschöpfende Definition des Betens sein - Beten ist nach Ronchis Überzeugung etwas derart "Umfassendes und Komplexes, dass eine systematische Abhandlung unmöglich ist". Sein Buch erzählt vielmehr von der Erfahrung, die Menschen mit dem Beten seit Jahrtausenden gemacht haben - nicht zuletzt natürlich Jesus selbst, der immer wieder zum Gebet auffordert und in zahlreichen Gleichnissen darüber spricht. Ronchi betrachtet ausführlich die Psalmen, das große Gebetbuch für Juden und Christen, er untersucht die verschiedenen Gebetsformen, von denen der Apostel Paulus schreibt, und zwei der großen Gebete des Evangeliums, Marias "Magnificat" und den Lobgesang des Zacharias. Er stellt fest, dass einige Dimensionen des Betens immer wiederkehren, sei es einzeln oder auch gleichzeitig. Zunächst ist da das Bitten aus einer reinen Bedürftigkeit heraus: für uns selbst in unseren konkreten Nöten, aber auch für Angehörige und Freunde oder für alle Kranken und Not-Leidenden. Es gibt aber auch ein tieferes sehnsüchtiges Verlangen: nach Liebe, Vergebung, Einheit, Frieden, nach allem was gut ist. Für Christen ist da natürlich auch der Wunsch nach Begegnung und Zusammensein mit dem persönlichen Gott, der sich uns in der Schrift und vor allem in seinem Sohn Jesus Christus geoffenbart hat. Und schließlich gibt es auch das Beten aus Dankbarkeit, das sich in Lobpreis und Anbetung äußert. Ronchi spart auch die großen Fragen, die sich beim Thema Beten stellen, nicht aus: Soll man im Gebet überhaupt bitten? Einerseits sagt Jesus doch, wir sollen nicht viele Worte machen - unser himmlischer Vater wisse schließlich schon, was wir brauchen. Andererseits enthält dann gerade das Vaterunser sieben Bitten. Für Ermes Ronchi kein Widerspruch: Jesus lehrt uns damit nämlich, vor allem um das Wesentliche zu bitten - sehr oft bitten wir in unseren Gebeten nämlich um viel zu wenig. Und was ist, wenn unsere Bitten nicht erhört werden? Ronchi antwortet auch hier auf überraschende Weise und meint, wir sollten zunächst einmal die Frage umdrehen: Hören wir denn Gottes Bitten? Letztlich geht es beim Beten vor allem um Vertrauen: Wir dürfen Gott um alles bitten, auch um konkrete Dinge, wir sollen es sogar tun, gleichzeitig sollen wir aber darauf vertrauen, dass Gott auch dann seine Verheißungen erfüllt, wenn er unsere konkreten Bitten nicht erhört. Und wir sollten bedenken, dass es für uns durchaus auch wertvoll sein kann, wenn nicht alle Bitten erhört werden: Gerade durch das Ausbleiben ihrer Erfüllung sorgen sie dafür, dass wir uns offenhalten für mehr, für etwas, das uns übersteigt, für Gott. Wem alle Wünsche erfüllt werden, der läuft dagegen Gefahr, hinter den einzelnen Gaben den Geber zu vergessen, der doch das Wichtigste und das Einzige ist, was wirklich dauerhaft Erfüllung zu geben vermag. Ermes Ronchi geht davon aus, dass Beten nicht nur etwas für die besonders Frommen ist, sondern ein Grundbedürfnis aller Menschen - und so richten sich auch seine Betrachtungen zum Gebet wirklich an alle, die mit Gott ins Gespräch kommen wollen. Wer sich noch kaum mit dem Thema auseinandergesetzt hat, wird überrascht sein, wie vielschichtig es sich hier präsentiert. Aber auch wer sich schon lange mit dem Thema Beten beschäftigt, wird hier noch Neues und Überraschendes finden. Thomas Steinherr

(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusverein e.V. und dem Sankt Michaelsbund Diözesanverband München und Freising e.V. als Religiöses Buch des Monats Juli 2019)
 

Was ist das eigentlich: Beten? Wie geht's?· Pater Ronchi zeigt, wie sehr Beten in irgendeiner Form zu uns Menschen gehört:als Grundbedürfnis, als unwillkürliches Ausgestrecktsein n ach etwas, das trägt.· In 12 biblisch inspirierten Anläufen geht Ronchi der Frage nach, wie unser Beten echter und lebendiger werden kann: buchstäblich ein »Lebens-Raum«.· Typisch Ronchi: überraschend, voller Frische und Weite.Menschlich. Weil Gott am Menschen liegt.Aus dem Vorwort von Pater Ermes Ronchi zu »BETEN ist menschlich«»Ob eine Gotteserfahrung echt ist, zeigt sich daran, ob sie uns hilft, mehr Mensch zu sein. Genau dazu sollte das Beten führen; dann ist es wirkliches Beten ...Wer betet, kehrt 'neu aufgeladen' zurück in seinen Alltag: mit neuem Leben, mit einem anderen Horizont.Im Beten verbinden sich Himmel und Erde, das Schweigen der Gestirne und der Lärm unserer Tage.Im Beten vernehmen wir mehr von unserer verborgenen Lebensmelodie, da kommt die Seele ins Schwingen.Im Beten tut sich ein Fens
ter auf: wir erhaschen einen Blick auf Gott, unser Leben verliert seine Härte, wird durchlässiger fürs Göttliche, es kommt zum Austausch zwischen dem Unseren und dem Seinen.Beten gibt uns eine Ahnung von einer Präsenz:der ewig Abwesende ist da.Beten heißt: darüber staunen können, diese Präsenz "atmen".«

Ronchi, ErmesErmes Ronchi, Jahrgang 1947, Studien u.a. in Rom, an der Sorbonne und am Institut Catholique in Paris, promovierter Theologe und Autor zahlreicher Bücher, lebt seit September 2016 in einer kleinen Gemeinschaft seines Ordens (Serviten, OSM) in Isola Vicentina bei Asiago.Weltbekannt wurde er durch die Aufsehen erregenden Exerzitien für Papst und Kurie, veröffentlicht unter dem Titel »Die nackten Fragen des Evangeliums«.
Liesenfeld, StefanStefan Liesenfeld, Jahrgang 1962, Dipl.-Theol., verheiratet, zwei Kinder. Herausgeber und Übersetzer vieler spiritueller und theologischer Werke. Seit 1999 verantwortlich für das Buchprogramm des Verlags Neue Stadt.
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